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Warum KI ein Segen ist – und die 4-Tage-Woche möglich macht

„300 Millionen Jobs sind in Gefahr“, „ganze Berufsgruppen wird es bald nicht mehr geben“, „KI wird das Ende der Menschheit besiegeln“. Na, auch schon auf den Hype-Train aufgesprungen? Wenn nicht, dann wird es Zeit! Denn die Debatte um Sinn und Unsinn, Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz lässt sich am ehesten wohl auf diese Formel zusammenfassen: KI wird euch nicht ersetzen – aber Menschen, die KI nutzen, schon!

Denn so war es doch schon immer: Diejenigen, die es geschafft haben, möglichst schnell und umfassend technologische Neuerungen in ihren Berufsalltag zu integrieren, hatten und haben dadurch extreme Vorteile. Man stelle sich nur einmal vor, diese Kolumne wäre mit der Schreibmaschine, statt mit dem Smartphone geschrieben worden – dann bliebe ja kaum Zeit für andere Dinge. Die Folge: Das Stresslevel steigt, weil man nicht mehr hinterherkommt.

Die Ergebnisse des Gallup-Reports „State of the Global Workplace 2023“ schlugen jüngst Wellen: 42 Prozent der deutschen Beschäftigten fühlen sich demnach gestresst, vor allem wegen falscher Führung. Oft wird Stress nämlich von oben nach unten einfach durchgereicht.

KI-Tools spielen eine wesentliche Rolle, dem Trend entgegenzuwirken. Denn einerseits bieten sie – bei richtiger Nutzung – Entlastung, andererseits steigern sie die Leistung. Vereinfacht gesagt: Wird repetitive, automatisierbare Arbeit abgenommen und steigt gleichzeitig die eigene Leistung, Kreativität und Produktivität, dann sinkt der Stress und das Ganze macht wieder Bock.




New Work: Es geht um einen sinnvollen Technologieeinsatz

Tatsächlich ist der sinnvolle Technologieeinsatz ein Kernanliegen von New Work. Technologie ist extrem wichtig auf dem Weg dahin, die Dinge zu tun, die man wirklich, wirklich machen will. Frithjof Bergmann, der Urvater der New-Work-Bewegung, hat selbst gesagt, „dass wir heute die technologischen Möglichkeiten haben, Arbeit anders zu organisieren und völlig neu zu denken – also, nutzen wir sie auch!“

In Gestalt von KI und insbesondere Generative AI geschieht das gerade in bisher unvorstellbarer Geschwindigkeit. Noch daddeln alle mit ChatGPT, Midjourney und Co rum, aber schon bald werden Prompting-Skills über Erfolg und Misserfolg im Job entscheidend sein. Zunächst für Wissensarbeiter:innen, dann aber auch andere Berufsgruppen, die stärker mit der physischen Welt zu tun haben (man denke an Planungen in der Pflege oder im Architekturbüro …).

Auf Frithjof Bergmann gehen auch die essenziellen Fragen zurück, die gestellt werden sollten, um Arbeit für sich und für ganze Organisationen neu zu denken:

  • Welchen Einfluss hat KI auf meine Arbeit ganz konkret? – KI hat bereits jetzt einen konkreten Einfluss auf verschiedene Aspekte unserer Arbeit. Für Personen, die Konzepte schreiben, Texte verfassen oder lesen, Bilder verwenden oder in Führungspositionen tätig sind, kann der kompetente Umgang mit KI-Tools äußerst vorteilhaft sein.
  • Wie können wir unsere Arbeit mithilfe von KI anders organisieren? – Die Integration von KI ermöglicht eine völlig neue Art der Arbeitsorganisation. Teams können KI nutzen, um ihre Aufgaben effizienter zu erledigen und neue Arbeitsprozesse zu entwickeln. Durch das Umdenken und die kreative Nutzung von KI können innovative Lösungen entstehen, die die Teamarbeit verbessern und die Effektivität steigern.
  • Wie können wir damit monotone Routineaufgaben reduzieren? – Die Automatisierung von monotonen Routineaufgaben ist ein offensichtlicher Vorteil von KI. Dadurch gewinnen wir Zeit und Ressourcen, die wir für anspruchsvollere Aufgaben nutzen können. Es ist jedoch auch wichtig zu erkennen, dass KI nicht nur bei einfachen Aufgaben eingesetzt werden kann, sondern auch bei komplexen, aber wiederkehrenden Aufgaben, bei denen eine hohe Qualität erforderlich ist.
  • Wie können wir so mehr Zeit mit sinnstiftenden Tätigkeiten verbringen? – Der Einsatz von KI ermöglicht es uns, mehr Zeit für Tätigkeiten zu haben, die einen höheren Sinn und Wert für uns haben. Oder im New-Work-Sprech: um das zu tun, was wir wirklich, wirklich tun wollen! Indem wir KI nutzen, um Informationen zu filtern, zu analysieren und uns personalisierte Empfehlungen zu geben, können wir unsere Lernprozesse optimieren und gezielt in Bereiche investieren, die für uns persönlich bedeutsam sind.

Überall da, wo mit Daten und Informationen gearbeitet wird (also quasi überall), können dank KI mehr und mehr Zeit, Geld und Nerven gespart werden. Die Chance für einen emotional diskutierten Vorstoß: Wenn die Maschinen uns Menschen derart unterstützen, reichen doch vier Arbeitstage aus, um alles zu erledigen, oder?!

Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben wir es geschafft, weitestgehend von Sieben- zu Sechs- zu Fünf-Tage-Wochen bei der Arbeit zu kommen. Eine generelle Vier-Tage-Woche ist da – eben dank KI – kein Ding der Unmöglichkeit. Es braucht nur ein bisschen Anstrengungen. Vermutlich scheitert die Idee eher an kulturellen, als an technologischen Aspekten.

Wenn klar wird, wie stark durch den Einsatz von KI die Produktivität steigt und Menschen dadurch weniger arbeiten KÖNNTEN, ist die Frage, ob das die Unternehmen auch wirklich, wirklich wollen und umsetzen können. Klar, einerseits ist der Druck da, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Gleichzeitig gibt es aber auch das Kalkül, dass durch das Zusammenspiel aus Mensch und Maschine ja sogar NOCH MEHR aus beiden herausgeholt werden kann, wenn beide „normal“ weiterarbeiten. Am Anfang steht also erstmal ein arbeitsphilosophisches Dilemma, auf das Organisationen eine Reaktion zeigen beziehungsweise zu dem sie Haltung beziehen müssen.




4-Tage-Woche: Ein Versuch wäre es wert

Einen Versuch wäre es wert, denn – und das ist das Wichtigste, was es zu beachten gilt – am Ende ist eine Veränderung in der Kollaboration „nur“ eine Frage der Veränderung der Kommunikation. Wenn eine Vier-Tage-Woche zum Beispiel mit Überlappung eingeführt wird (ein Teil des Teams hat montags, ein Teil freitags frei), wird asynchrone Kommunikation extrem wichtig. Damit die Kommunikation gelingt, braucht es wiederum Regeln. Wer kommuniziert wann wo was mit seinen Kolleg:innen? Wie werden Meetings neu organisiert? Und: Wie genau setze ich welche Tools dazu ein? Diese Fragen zu klären, ist – auch ganz unabhängig von der Einführung einer Vier-Tage-Woche – entscheidend für alle, die sich auf die Reise nach New Work begeben wollen.

Es ist also vor allem eine kulturelle Frage und es geht um die richtige Haltung zu den Veränderungen, die eine neue Technologie wie KI bringt. Damit geht es los. Wir stehen ganz am Anfang der Veränderung, die die Arbeitswelt auf den Kopf stellen wird. KI bringt weniger Stress, mehr Produktivität. Sie wird uns nicht ersetzen – aber Menschen, die sie nutzen, werden definitiv Vorteile gegenüber denen haben, die sich der Technologie verweigern. Weniger oder sogar gar nicht arbeiten werden wir allerdings nicht, dafür machen wir das viel zu gerne. Oder?!

Fast fertig!

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