Was uns bei der nächsten Smartwatch-Generation erwartet

Der 12. September 2023 steht als Termin für das nächste Apple-Event fest. Im Zuge dessen wird der Hersteller nicht nur die neuen iPhone-15-Modelle aus dem Hut zaubern, sondern auch neue Uhren. Wir fassen für euch zusammen, was die nächste Watch-Generation auszeichnen soll.

Auf die Series 8 (Test) folgt die Apple Watch Series 9, die Berichten zufolge die Codenamen N207 und N208 tragen soll. Bei der nächsten Generation scheint es sich zudem ähnlich wie bei der aktuellen Modellgeneration verhalten: große Designänderungen und viele neue hardwareseitige Features wird es wohl nicht geben.

Wie die Series 8 wird die Series 9 voraussichtlich mit 41- und 45-Millimeter-Gehäuse angeboten. Beim Material könnte Apple neue Wege beschreiten und bei einigen Varianten auf 3D-Druck gehen, munkelt der Bloomberg-Reporter Mark Gurman. Dieses Verfahren, das zunächst ein Testlauf sein soll, soll es überflüssig machen, große Metallplatten in die Form des Produkts zu schneiden, heißt es.

Als Vorteile des 3D-Drucks zählen zudem eine höhere Geschwindigkeit der Produktmontage bei gleichzeitiger Verringerung der Umweltbelastung, so Gurman. In dem Bloomberg-Bericht wird ferner hervorgehoben, dass nicht alle Apple-Watch-Series-9-Modelle mit dem neuen 3D-Druckverfahren hergestellt werden sollen. Es wird erwartet, dass Apple den Testlauf auf ausgewählte Edelstahlmodelle beschränkt, die eine Minderheit der Uhren ausmachen.

Abgesehen vom Testlauf des 3D-Drucks können wir von einem neuen S9-Prozessor ausgehen, der womöglich im Unterschied zu den Generationen S6 bis S8 auf eine aktuellere Architektur setzen könnte. Neben einer höheren Leistung dürfte sich das positiv auf die Laufzeit auswirken.

Im Unterschied zu den bisherigen S‑Prozessoren, die im Sieben-Nanometer-Verfahren vom Band liefen, soll die neue Generation im Fünf-Nanometer-Prozess produziert werden. Das ist nicht die aktuellste Produktionsweise, wie sie etwa bei der kommenden A17-Bionic- und der M3-Reihe genutzt wird und die bei drei Nanometern Strukturbreite liegt. Der S9-SiP (System in Package) entspreche eher dem A15 Bionic des iPhone 13 Pro und des iPhone 14 (Plus).

Es wird erwartet, dass der S9-Chip etwa 40 bis 50 Prozent mehr Leistung bei 30 Prozent geringerem Stromverbrauch als die Vorgänger bieten wird. Damit können wir unter anderem mit einem weiteren Plus an Laufzeit rechnen. Hier ist mehr immer besser.

Die erst 2022 eingeführte Apple Watch Ultra erhält in diesem Jahr voraussichtlich auch ein Upgrade. Bei der Watch Ultra 2 mit dem Codenamen N210 verhält es sich wohl ähnlich wie bei der Series 9: Mehr als einen neuen Chip gibt es wohl nicht.

Erst ab 2024 wird erwartet, dass Apple die Watch Ultra mit einem größeren Display und neuer Bildschirmtechnologie versehen könnte. Analyst Jeff Pu prognostiziert für die Watch Ultra 3 ein 2,1-Zoll-Display, wodurch die Bildschirmfläche im Vergleich zur aktuellen Version vergrößert wird. Die aktuelle Version besitzt eine Diagonale von 1,93 Zoll.

Eine weitere Änderung bei den Apple Watches könnte sich beim Zubehör einstellen. Denn glaubt man Gurman, wird sich Apple von den Armbändern aus Leder verabschieden, um sie durch Modelle aus einem neuen Material zu ersetzen.

Entsprechende Gerüchte kursieren auch um die Lederschutzhüllen für das iPhone 15. Als Alternative zu den durchaus beliebten Ledercases soll Apple auf hochwertige Lederalternativen setzen, die in der Autoindustrie schon von zahlreichen Herstellern eingesetzt werden. Diese Cases dürfte Apple weiterhin zu Premiumpreisen feilbieten, sofern sich die Gerüchte bewahrheiten.

Möglicher Grund für die angebliche Einstellung der Ledercases und ‑armbänder sind Umweltaspekte, denn Leder hat einen großen CO₂-Fußabdruck. Angesichts dessen, dass Apple bis 2030 CO₂-neutral sein will, helfen Anpassungen an jeder Ecke.

Highlight scheint in diesem Jahr weniger die Hard- als die Software zu sein. Schließlich liefert Apple mit watchOS 10 eines der größten Updates der Watch-Geschichte aus und bringt das Konzept der Widgets zurück. Das Update landet selbstredend nicht nur auf den neuen Uhrenmodellen, sondern auch auf älteren. Die Apple-Uhren dürften zusammen mit dem iPhone 15 enthüllt werden.

Ein Update der Apple Watch SE wird es wahrscheinlich nicht vor 2024 geben. Denn bislang wurde die SE im Zweijahreszyklus aktualisiert. Dabei erschien das erste Modell 2020 und das zweite 2022. Entsprechend wird die dritte Generation erst 2024 erwartet.

Nachdem es ein paar Watch-Generationen relativ ruhig zugegangen ist, wird zum zehnjährigen Jubiläum der Apple-Smartwatch ein massives Update ähnlich wie beim iPhone X erwartet. Die „Apple Watch X“ soll ein lang erwartetes grundlegendes Redesign erhalten, das schon seit 2021 durch die Gerüchteküche geistert.

Das neue Watch-Design soll laut Gurman mit dünnerem Gehäuse daherkommen und verschiedene Möglichkeiten zur Befestigung von Armbändern erhalten.

Die neuen Armbänder könnten dem Bericht zufolge magnetisch an der Uhr befestigt werden, wodurch im Inneren der Apple Watch mehr Platz für größere Batterien und andere Komponenten frei würde. Die Markteinführung der Uhr könnte mit dem Debüt der Micro-LED-Display-Technologie zusammenfallen, die schon für die Watch Ultra 3 vorhergesagt wurde.

Auch die seit Jahren erwartete Blutdrucküberwachung könnte Teil des großen Updates sein. Die Funktion sei seit mindestens vier oder fünf Jahren in Planung, heißt es.

2022 berichtete Gurman, dass die Blutdruckmessung am Handgelenk Nutzer:innen nicht die konkreten Messwerte zeige. Anstelle von systolischem und diastolischem Blutdruck soll die Watch nur einen „Trend“ des aktuellen Blutdrucks angeben und die Träger:innen warnen, möglicherweise an Bluthochdruck zu leiden, und dazu auffordern, sich ärztlich untersuchen zu lassen oder ein handelsübliches Blutdruckmessgerät zu benutzen.

Angesichts der voraussichtlich geringen Unterschiede zwischen Series 8 und 9 könnten die Preise sich weitgehend ähneln: Entsprechend erwarten wir den Start ab 499 Euro bei Modellen mit Aluminiumgehäuse und 849 Euro bei den Modellen mit Edelstahlgehäuse. Die Watch Ultra dürfte abermals bei knapp 1.000 Euro beginnen.