Microsoft will Daten für 10.000 Jahre auf Glas speichern
Die Zukunft der Datenspeicherung liegt nicht in SSD- oder HDD-Festplatten, sondern in dreidimensionalen Quarzglasscheiben. Zumindest, wenn es nach Microsoft geht. Denn der Windows-Konzern will künftig mehrere Terabyte an Daten auf kleinen Glasscheiben speichern, die nichtmal Strom benötigen würden.
Speichermedien haben sich in den vergangenen Jahren enorm verändert. Währen Informationen einst noch auf Magnetbändern landeten, so dürfte inzwischen jeder moderne Computer eine SSD-Festplatte besitzen. Für die Betreiber von Cloud-Infrastrukturen sieht das aber etwas anders aus.
Denn Google, Microsoft und Co. speichern Informationen weiterhin magnetisch auf HDD-Festplatten. Diese sind zwar langsamer, ermöglichen aber mehr Schreib- und Lesezugriffe als eine SSD-Festplatte. Trotzdem stehen wir langfristig vor einem Problem. Schließlich erzeugen wir jede Sekunde so viele Informationen, dass wir langfristig eine größere Anzahl an Datenzentren benötigen.
Quarzglas: Datenspeicherung durch Voxel als platzsparende Alternative
Daher möchte Microsoft Research langfristig umdenken. Um nicht den ganzen Planeten mit Datenzentren vollzustopfend, soll die Speicherung in sogenannten Voxeln erfolgen. Ein Voxel ist ein dreidimensionaler Würfel innerhalb eines Materials. Im jüngsten Beispiel nutzten die Forscher von Microsoft Quarzglas und erzielten einen erstaunlichen Wert.
Denn in einer kleinen Glasscheibe speicherte das Team etwa 1,75 Millionen Song ab. Somit liegen 13 Jahre an Musikgeschichte auf einem kleinen Datenträger. Die Ergebnisse rund um das Projekt Silica sollen dazu dienen, um Informationen platzsparend über mehrere Jahrtausende abzuspeichern. HDDs würden dann der Geschichte angehören.
Informationen noch in 100.000 Jahren lesbar
Im Vergleich zu einer heute gängigen Festplatte können in Glas geschriebene Informationen nicht mehr verändert oder gelöscht werden. Unter Zuhilfenahme einer Künstlichen Intelligenz soll das Speichern und Lesen von Informationen deutlich schneller funktionieren, als bei den heute eingesetzten Festplatten. Die Quarzglas-Speicher an sich würden dafür nicht eimal Strom benötigen.
Langfristig scheint das genutzte Quarzglas Potenzial zu haben. Denn eine Platte ermöglicht die Speicherung von 3.500 Filmen. Die gespeicherten Informationen sollen außerdem noch in 10.000 Jahren lesbar sein. Zudem kann der Ansatz mehr Nachhaltigkeit ermöglichen. Denn benötigen Unternehmen weniger Rechenzentren, so sinkt auch der Stromverbrauch und ökologische Fußabdruck.
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