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Die 33 besten Animations- und Zeichentrickfilme des 21. Jahrhunderts

Die Grenzen zwischen Mainstream und Nische sind fließend beim Animationsfilm – ob Zeichentrick, Stop-Motion oder computergenerierte Animation. In dieser Liste wollen wir Empfehlungen für Liebhaber wie Neulinge aussprechen. Hier sind 33 der schönsten Animationsfilme des 21. Jahrhunderts.

33: Soul – Pete Docter, Kemp Powers (2020)

Mit „Soul“ behandelt Pixar ein heikles Thema sehr direkt: den Tod. Der Musiklehrer Joe Garden steht kurz vor einem Abend, der sein Durchbruch als Jazzmusiker bedeuten könnte. Durch einen Unfall stirbt er und gelangt ins Jenseits. Joe will seinen Tod aber nicht akzeptieren, gelangt ins sogenannte Davorseits und freundet sich mit einer Seele an, die im Gegensatz zu ihm nicht bereit ist ins Leben zu gehen.

Nachdem eine schlimme Hundegrippe ausbricht, werden die Haustiere allesamt auf eine Insel verbannt. Die Tiere sind fortan auf sich selbst gestellt. Nach einigen Monaten findet der 12-jährige Atari einen weg, um auf die Insel zu kommen. Er hat sich fest vorgenommen, seinen geliebten Hund zurückzuholen. Ein fantastisch emotionales Stop-Motion-Werk von Wes Anderson (Grand Budapest Hotel, Der fantastische Mr. Fox).

„Your Name.“ ist mehr als eine gewöhnliche Körperwechsel-Geschichte. Die beiden Oberschüler Mitsuha vom Land und Taki aus Tokio wachen mehrmals die Woche in unregelmäßigen Abständen im Körper des anderen auf und verbleiben dann immer einen Tag in diesem. So lernen sich die beiden und ihr jeweiliges Leben kennen und können sich auch gegenseitig in gewissen Situationen helfen – doch sie verbindet ein größeres Schicksal.

Eigentlich heißt es „bis euch der Tod scheidet“, aber was, wenn man jemanden erst danach heiratet? Das ist Victor passiert, der eigentlich nur das Ehegelübde für seine geliebte Victoria im Wald üben wollte. Der vermeintliche Ast, dem er den Ring ansteckt, stellt sich als Finger der ermordeten Emily heraus. Diese erwacht daraufhin von den Toten und will Victor unter allen Umständen als ihren Mann behalten.

Comics spielen sehr gerne mit der Theorie der Parallelwelten – so sind die verschiedenen Superhelden-Varianten von unterschiedlichen Comiczeichnern recht schnell erklärt. In „Spider-Man: A New Universe“ muss sich ein ganzes Team von Spinnenhelden zusammentun, um einige der gefährlichsten Widersacher der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaftwelt aufzuhalten.

Der rüpelhafte Junge Shôya Ishida mobbt die gehörlose Klassenkameradin Shoko Nishimiya so sehr, dass diese zum erneuten Schulwechsel gewzungen ist. Daraufhin wird auch Shôya auf der Schule gemieden und muss lernen, wie falsch sein Verhalten war. Jahre später kann er nur noch schwer mit seinen Schuldgefühl leben und fasst den Entschluss, Shoko um Vergebung zu bitten – mehr noch, er möchte ihr wennmöglich ein guter Freund sein.

Miguels Ururgroßvater wollte ein weltberühmter Musiker werden und verließ die Familie für seinen Traum. Darunter litt die gesamte Familie, weswegen sie bis heute keine Musik gestatten. Miguel verehrt jedoch den toten mexikanischen Musiker Ernesto de la Cruz und hat sich das Gitarrespielen auf einem selbstgebauten Instrument beigebracht. Als dieses von seiner Großmutter zerstört wird, läuft der Junge weg und landet aus Versehen im Totenreich.

Der Oberschüler Hodaka Morishima rennt von seinem ländlichen Leben auf einer Insel weg und will in Tokio ein anderes Leben beginnen. Die Stadt und das Wetter begrüßen ihn nicht wirklich herzlich und er gerät schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Mit etwas Glück findet er aber zumindest eine Anstellung bei einem Schmierblatt für Okkultimus. Hier erfährt er vom sogenannten „Sonnenscheinmädchen“, welches in der Lage sein soll, das Wetter zu beeinflussen. Ein Animationsfilm, der neben seiner cleveren fantastischen Geschichte vor allem durch unglaublich lebhafte Wetterbilder überzeugen kann.

Walt Disney Pictures hat eigentlich alles richtig gemacht. Dem Studio ist der digitale Sprung ins neue Jahrtausend bestens gelungen. Die Kassen klingeln und die Formeln funktionieren. Der 2000 veröffentlichte Film „Ein Königreich für Lama“ war als Zeichtentrick für lange Zeit so etwas wie „der letzte seiner Art“ – die alte Disney-Schule. Aber darüber hinaus ist er auch einfach umwerfend komisch, warmherzig und rasant.

Charlie Kaufman ist vor allem für Filme wie „Being John Malkovich“, „Adaption“ oder „Vergiss mein nicht“ bekannt. Mit „Anomalisa“ bewies er eindrucksvoll, dass seine Geschichten auch in Stop-Motion funktionieren.

Nintendo und Illumination (Ich – Einfach unverbesserlich, Pets) haben sich zusammengetan, um den ersten Mario-Kinofilm seit über 3 Dekaden zu produzieren – und es hat sich gelohnt. Der Film ist einerseits so vollgestopft mit Referenzen und Easter-Eggs, dass der Film einen „Wiederspielwert“ hat, andererseits ist die Story eigentständig, modern und schafft es an manchen Stellen sogar erfolgeich mit den Erwartungen der Zuschauer zu spielen. Eine wahrlich gelungene Videospiel-Adaption.

Phil Tippett ist eine Koryphäe der Stop-Motion-Animation und hat unter anderem an den Animationen und visuellen Effekten von „Krieg der Sterne“, „Jurassic Park“, „RoboCop“ und „Starship Troopers“ gearbeitet. „Mad God“ ist sein wahrscheinlich größtes Werk. Der größtenteils in Eigenregie entstandene düstere Horror-Fantasy-Film war über 30 Jahre in Arbeit und ist ein visuelles Unikat. Der Film vermischt Stop-Motion, Puppenspiel, Bühnenbild und echte Filmsequenzen und erzählt seine Handlung komplett ohne Sprache.

Sylvian Chomet ist als einziger Regisseur gleich zweimal auf unserer Liste der besten Animationsfilme vertreten. Das mag daran liegen, dass der Mann im Schnitt sieben Jahre für einen seiner Filme braucht und man seinen einmaligen Werken diese Tatsache auch sofort ansieht. Jeder Strich mit Liebe gemacht. Im Falle von „Der Illusionist“ widmete sich diese Liebe einem nie realisierten Drehbuch von Jaques Tati.

Die gesamte „Drachenzähmen leicht gemacht“-Trilogie gehört zu den rundesten Werken, die DreamWorks-Animationsstudio bisher produziert hat. Jeder Teil trifft dabei die richtige Balance zwischen Abenteuer, Humor und Drama, sodass wirklich alle Alterstufen abgeholt werden können. Die Reihe wächst mit ihren Protagonisten und behandelt vom friedlichem Miteinander über Verlust bis zum natürlichen Abschied wichtige Themen für Heranwachsende. Darüber hinaus ist der Drache Ohnezahn einfach so unglaublich liebenswert.

Eine fantastische Kindergeschichte aus der Feder von Neil Gaiman, inszeniert vom „Nightmare Before Christmans“-Macher – was sollte da schiefgehen? Gar nix. Als psychologisch geladene Weirdo-Parabel auf das Erwachsenwerden hat „Coraline“ einfach alles, was Spaß macht in diesem Genre. Ein kleiner Schatz.

 

Mit „Ratatouille“ hat Brad Bird (Der Gigant aus dem All, Die Unglaublichen) einen der wohl lupenreinsten und sympatischsten Pixar-Filme abgeliefert. Selten hat es so viel Spaß gemacht, einem Aussenseiter beim Träumeverwirklichen zuzusehen. Außerdem: Einer der besten Filme über das Kochen – ob man’s glaubt oder nicht.

Der 2013 für den Oscar-nominierten Film „Der Junge und die Welt“ stellt eindrucksvoll die Innovationskraft des Animationsfilms unter Beweis. Wer schon immer einmal in einem knallbunten Kinderbild verschwinden wollte, um dort ein bisschen über unsere Gesellschaft nachzudenken, der sollte Ale Abreus freundliche Einladung nicht ablehnen.

Hayao Miyazaki ist – und das hat sich mittlerweile auch herumgesprochen – einer der wichtigsten Filmemacher unserer Zeit. Wer seine Werke besser-wissend in die Kinder- oder Kunst-Schubladen steckt, verpasst nicht nur ein paar der interessantesten und schönsten Bilderwelten, die das Kino je hervorgebracht hat, sondern auch einen überaus cleveren Geschichtenerzähler. „Das Wandelnde Schloss“ ist eine magische Liebesgeschichte, die jeder gesehen haben sollte.

Lange bevor die große Superhelden-Welle über uns hereinbrach haben „Die Unglaublichen“ bereits einen der besten Einträge im gesamten Genre abgeliefert. Hier wurde den „Fantastic Four“ die Schamesröte ins Gesicht getrieben.

Ein komplexer und ungewöhnlicher Blick auf die japanische Geschichte, der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf eine Weise verwischt, wie es bisher nur der Animationsfilm kann. Super sehenswertes Anime-Juwel von Satoshi Kon (Paprika, Tokyo Godfathers).

Gefühle, die Gefühle haben. Die Pixar-Formel von gefühlvollen Wesen, Monstern, Tieren und Dingen findet hier ihren ironischen Höhepunkt – und es funktioniert erstaunlich gut.

Sparen wir uns das Zitieren der vielen Rekorde und die tollen Geschichten zur epischen Produktionsgeschichte von „Die Legende der Prinzessin Kaguya“. Wer den Film von Isao Takahata (Heidi, Die letzten Glühwürmchen) gesehen hat, der weiß, wie viel Arbeit und Liebe hier drinstecken. Visuell ein Meisterwerk. Erzählerisch ein tolles Wechselbad der Gefühle.

Das können Animationfilme auch sein? Wow! Wer die wunderbare Welt des Don Hertzfeldt einmal betreten hat, der wird es schwer finden, wieder zurückzufinden. Eine unglaublich kraftvolle Erfahrung, die ihres Gleiches sucht.

Mach’s noch einmal Pixar! Es war doch so schön. Kein Problem dachten sich die digitalen Wunderkinder und lieferten einen der besten dritten Teile der Filmgeschichte ab. Einen der besten Bösewichte übrigens auch. „Toy Story 3“ ist einer dieser seltsam makellosen Filme, die so fluffig und unterhaltsam sind, dass sie wie im Flug vergehen.

Sylvain Chomet zum Zweiten. „Das große Rennen von Belleville“ berstet förmlich vor Charme und Bildwitz. Alles, was normalerweise bei der Adaption vom Papier auf die Leinwand verloren geht, blieb hier erhalten. Ein magisches, urkomisches Machwerk voller Fantasie und Freude.

Selten ist eine Adaption so geglückt wie hier. Satrapis international gefeierte Graphic Novel „Persepolis“ hat in dieser Verfilmung nichts von ihrem besonderen Reiz verloren. Vielleicht hat sie durch die gezielte Einmengung von Musik und Popkultur sogar etwas gewonnen. Ein toller, gutherziger, frecher und frivoler Film, den wirklich jeder kennen sollte.

Kunst oder komisch – das scheinen die beiden Pole zu sein, zwischen welchen der Animationsfilm seit der Jahrtausendwende schwingt. Zum Glück gibt es „Cowboy Bebop“, um uns daran zu erinnern, dass dieses Genre auch ganz anders kann.

Die ersten Minuten sind legendär. Mit nur ganz wenigen dramatischen Akkorden wurden wir damals im Kino binnen kürzester Zeit maximal ergriffen. Ein echtes Kunststück, das viele den computergenerierten Animationsfilmen nicht zugetraut hätten. Aber auch über seinen grandiosen Einstieg hinaus hatte „Oben“ mehr zu bieten.

„Mary and Max“ zeigt den abstrusen Briefwechsel zwischen zwei sympathischen Außenseitern, denen das Leben übel mitgespielt hat. Der Film entwickelt sich in seinem letzten Akt zu einer akuten Dauergefahr für die Tränendrüse.

Der stille Einstieg in die menschenleere Welt von „Wall-E“ stimmt einen sofort melancholisch und nachdenklich. Doch bevor wir es mit der realen Angst und der Einsamkeit zutun bekommen, schickt uns Pixar eine universelle Botschaft der Liebe ohne dabei jemals kitschig oder langweilig zu werden. Und das alles mit einem Protagonist, der kaum ein Wort spricht.

Vormals bekannt als der spiritueller Psychologe des Animationsfilms, zeichnete Hayao Miyazaki mit „Wie der Wind sich hebt“ das packende Portrait eines Besessenen und verzichtet dabei fast vollständig auf die fantastischen Vorzüge seiner Zunft. Dass dieser Film dennoch so unglaublich gut funktioniert und uns seine Figuren beispiellos nahe bringt, zeigt einmal mehr, dass Miyazaki ein wahrer Meister des Animationsfilms ist.

Die besten Geschichten sind persönliche Geschichten, die einen universellen Wert haben. Persönlicher als „Waltz with Bashir“ geht es nicht. Die schmerzhaft intime Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit hat Ari Folman einen wirklich wertvollen Film machen lassen. Einmalig und wichtig – ein Film für die Ewigkeit.

„Chihiros Reise ins Zauberland“ kann man wieder und wieder ansehen und dabei immer etwas Neues entdecken. Wie oft bekommt ein Film ein Label wie „magisch“ oder „zauberhaft“ verpasst und wie selten ist diese Beschreibung dann auch tatsächlich zutreffend? Hier gibt es einfach keine Alternative zum Begriff. Die wunderbare Welt des Unterbewussten, in welcher sich Chihiro auf dramatische Weise verliert, ist so reich an abstrakten Ideen, dass wirklich nur das Wort „Magie“ der Sache gerecht wird. Unerreicht.

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