China-Hersteller greift bei E-Autos unter die Arme
E-Auto-Fans haben Gewissheit: Audi versucht es nicht länger alleine. Der Ingolstädter Premiumhersteller wird stattdessen in Zukunft mit einem Autobauer aus China eng zusammenarbeiten. Erstaunlich: Dabei geht es offenbar weniger darum, dass die Chinesen von Audi lernen, sondern dass der deutsche Hersteller mit neuen E-Autos auftrumpfen kann.
Katze ist aus dem Sack: Audi und SAIC bauen zusammen E-Autos
Audi und SAIC werden in Zukunft zusammenarbeiten, um ihre Elektroauto-Projekte voranzutreiben. Das haben der deutsche Premiumhersteller und der chinesische Autobauer und Zulieferer in staatlicher Hand nun offiziell bestätigt (Quelle: Bloomberg via Insideevs). Details zur Zusammenarbeit halten beide Seiten noch zurück.
Schon zuvor waren Insider-Informationen bekannt geworden, denen zufolge es bei der Kooperation in erster Linie darum gehen soll, dass Audi die Elektro-Plattform von SAICs Marke IM Motors für die eigenen Elektroautos lizenzieren wolle. Dafür spricht jetzt noch mehr, dass es bei der Zusammenarbeit der Autobauer explizit um den chinesischen Markt gehen soll.
Aktuell bietet IM Motors zwei Modelle an. Die Limousine L7 und das SUV LS7 sind beide im oberen Preissegment angesiedelt. Die Ausrichtung passt somit schon einmal zu Audi – und bietet auch die nötigen Karosserie-Optionen, auf denen Audi seine aktuellen Elektro-Modelle aufsetzt.
Insideevs zufolge steht bei Audi im Raum, die E-Auto-Plattform von IM zu nutzen, um darauf Serienversionen seiner Elektro-Konzepte Grandsphere, Activesphere, Urbansphere und Skysphere zu bauen.
Optisch erfindet sich Audi mit seinem neuen Logo nicht gerade von Grund auf neu:
Was aus der Kooperation entsteht, soll für China gedacht sein. Audi-Kunden in Deutschland müssen also nicht fürchten, dass deshalb die Audi-DNA bei künftigen E-Autos verloren geht. Sollten Audis E-Autos auf IM-Basis sich aber als Volltreffer erweisen, könnte dieser Plan auch wieder hinterfragt werden.
China-Hersteller soll helfen: E-Autos von Audi stehen vor Herausforderungen
Sijie Zu, Chefingenieur und Vizepräsident von SAIC, zufolge, sei die Lizenzierung von Elektro-Plattformen eine Option für die künftige Zusammenarbeit. Auch gemeinsame Entwicklung verfolge man demnach. Wohin genau die Kooperation zwischen Audi und SAIC gehen wird, ist also wohl noch nicht festgezurrt.
Hinter der Zusammenarbeit stehen allerdings herbe Probleme bei Audi. Der E-Auto-Absatz der Ingolstädter in China lässt zu wünschen übrig. Mit Plug-In-Hybriden zieht man sich sogar komplett aus dem wichtigsten Automarkt der Welt zurück. Während man bei Audi auf die verspäteten VW-Plattformen und Software-Innovationen wartet, droht dieser Markt verloren zu gehen. SAIC soll helfen, das zu verhindern.