Uncategorized

9 Tipps aus dem Arbeitsalltag der t3n-Redaktion

Die Coronazahlen sind in den vergangenen Wochen wieder massiv gestiegen und daher heißt es auch für die t3n-Crew wieder: ab ins Homeoffice. Auf die Arbeitsabläufe der Online-Redaktion hat das im Grunde keine größeren Auswirkungen. Ein Teil der Redaktion arbeitet sowieso überwiegend remote und pilgerte daher auch vor der Pandemie nur einmal wöchentlich ins t3n-Hauptquartier in Hannover. Ein paar wenige Kolleg:innen schauten sogar noch seltener dort vorbei. Dementsprechend waren aber auch unsere Arbeitsabläufe bereits auf das verteilte Arbeiten abgestimmt, sodass wir in der Hinsicht keinerlei Änderungen vornehmen mussten.

Dennoch war es vor allem für die Kolleginnen und Kollegen eine massive Umstellung, für die das Homeoffice bislang eher Ausnahme als Regel war. Und auch einige Remote-Worker mussten sich seit Beginn der Pandemie erst daran gewöhnen, dass sie nicht mehr in ihren jeweiligen Berliner Lieblings-Coworking-Space einkehren konnten. Vor allem die Redakteur:innen, die dauerhafte Heimarbeit bislang vermieden haben, standen dadurch vor ganz anderen Herausforderungen in der für sie neuen Arbeitssituation, als die Homeoffice-Profis.

So unterschiedlich stark die Veränderung der Arbeitssituation ist, so verschiedenen gehen die Kolleg:innen mit den daraus resultierenden Herausforderungen um. Genau deswegen wollen wir euch im Folgenden auch nicht nur Ratschläge und Tipps von denen an die Hand geben, die sich über Jahre an die Heimarbeit gewöhnt haben, sondern auch von denen, die erst in der Pandemie lernen mussten, sich anzupassen. Denn auch wenn euer gesamtes Team im Homeoffice arbeitet, ist jedes Team-Mitglied mit ganz individuellen Herausforderungen konfrontiert.



Arbeiten im Homeoffice: Die besten Tipps der t3n-Redaktion



Zeitblöcke machen es möglich, Privates und Berufliches miteinander zu harmonisieren

So arbeitet unser Kollege Andreas Weck im Homeoffice. (Foto: Andreas Weck)

Andreas Weck, Karriere- & New-Work-Redakteur bei t3n

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter?
Jetzt mehr erfahren

Das Homeoffice lauert voller Gefahren: der Abwasch, der erledigt werden will. Die Couch, die ruft: Komm, setz dich. Nur noch eine Folge „Better Call Saul“! Oder das soziale Netzwerk, das dir die neuesten Statusmeldungen zeigen will. Ganz ehrlich, das kann man im Homeoffice alles machen. Aber eben alles zu seiner Zeit. Es spricht nichts dagegen, in der Pause den Abwasch zu machen. Oder hin und wieder mal auf Instagram zu schauen, was die Freunde machen. Damit ich auch daheim den Fokus behalte, setze ich mir deshalb klare Zeitblöcke.

Zum Start des Tages halt „Task 1“ und danach kommt der Abwasch. Dann „Task 2“ und dann guck ich mal, was auf Insta geht. Dann „Task 3“ und zum Lunch schau ich eine Folge der Lieblingsserie. Diese Zeitblöcke ermöglichen mir, produktiv zu sein und trotzdem auch ein paar kreative Pausen einzulegen. Immer, wenn eine Aufgabe erledigt ist – spätestens jedoch nach 90 Minuten –, ziehe ich mich gedanklich raus und mache etwas, das völlig neben der Spur passiert. Das kann übrigens auch Sport sein. Das Homeoffice schafft Gelegenheiten, die im Büro völlig abwegig sind. Zeitblöcke machen es möglich, dass Privates und Berufliches gut miteinander harmonieren.

Claudia Wieschollek, Redakteurin bei t3n

Ich gehöre zu den Menschen, für die Homeoffice eigentlich gar nichts ist – ich brauche die sozialen Kontakte, aber auch den räumlichen Abstand zum Zuhause und das Gefühl, in meiner Wohnung nichts als Freizeit zu haben. Einen vernünftigen Schreibtisch oder einen rückenfreundlichen Stuhl besitze ich auch nicht. Jetzt muss es aber funktionieren – dabei hilft mir neben einer immer griffbereit stehenden Wasserflasche meine Tageslichtlampe, die ausgleicht, dass ich nicht nah am Fenster sitze und keine direkte Sonne abbekomme. Außerdem fällt mir auf, dass ich dazu neige, weniger Pausen zu machen oder zu Mittag nur nebenbei was zu essen – das ist neben der täglichen Arbeit gerade mein Work-in-Progress, darin besser zu werden.

Für Insa Schniedermeier kommt es auf die richtigen Farben an. (Foto: Insa Schniedermeier)

Insa Schniedermeier, Redakteurin Startups & digitale Wirtschaft bei t3n

Mein Tipp fürs Homeoffice, besonders im grauen Winter, ist Farbe. Während ich bei meiner Kleidung eher daran spare (Team Black), tobe ich mich in meiner Wohnung umso mehr damit aus. Mir macht das einfach gute Laune. Meine Tasse ist rot, mein Teppich türkis, mein Stuhl senfgelb. Zudem umgebe ich mich gern mit Pflanzen, die für grüne Farbakzente und gute Luft sorgen.

Farben sollen ja auch eine stimulierende Wirkung auf uns haben. Rot energetisiert. Gelb fördert die Kreativität und verbessert die Stimmung. Grün entspannt und bringt Wohlbefinden. Bei mir selbst habe ich auch einen Farbtrick: roten Lippenstift. Damit sieht man im Zoom-Call direkt nicht mehr so blass aus. Und man fühlt sich sofort professioneller und „angezogener“ – ich zumindest.



Routine bleibt auch im Homeoffice wichtig

Brian Rotter, News-Redakteur bei t3n

Bevor ich im Homeoffice erfolgreich und produktiv arbeiten konnte, hat es ein paar Tage des Rumprobierens gebraucht. Es galt, den perfekten Arbeitsplatz und das perfekte Umfeld zu finden. Gar nicht so einfach, wie ich feststellen musste. Für mich war es tatsächlich am wichtigsten, dass ich es geschafft habe, eine tägliche Routine zu entwickeln. Aufstehen, fertigmachen, als würde ich ins Büro fahren, Tee aufsetzen und ab an den provisorisch arbeitstauglich gestalteten Küchentisch. Frühstück gibt es um 9:30 Uhr und die Mittagspause folgt irgendwann zwischen 12 und 1.

Diese immer gleichen Abläufe haben mir enorm geholfen, mich an das Arbeiten im Homeoffice zu gewöhnen und meine Produktivität steigt merklich von Tag zu Tag. Mein Tipp lautet daher: Versucht, euren Tag so strukturiert wie möglich zu planen und viele Dinge so zu machen, wie ihr sie auch im Büro machen würdet, dann funktioniert Homeoffice auch vom ersten Tag an.



Ein Arsenal an Strategien statt starrer Routine – und Nachsicht mit sich selbst haben

Josefine Kramer schwört auf eine ganze Reihe von Maßnahmen. (Foto: Josefine Kramer)

Josefine Kramer, Marketing-Redakteurin bei t3n

Ich bin inzwischen dünnhäutig, wenn jemand behauptet, das allgemeingültige Geheimrezept für ein produktives Homeoffice ab der ersten Sekunde zu haben. Denn wir sind alle Individuen mit verschiedenen Umständen und Bedürfnissen – ich glaube, wir brauchen alle ganz eigene Strategien. Immerhin ist Corona eine stetige und konstante Belastung im Hintergrund, und mich hat es mittlerweile zermürbt. Deswegen probiere ich mich durch alle Tipps durch, die ich finde. Manche ziehen sich Büro-Klamotten an – hilft mir nicht, ich räume lieber täglich meinen gesamten Arbeitsplatz in eine Box außer Sichtweite, um mich abzugrenzen. Reicht das nicht aus, mache ich noch einen Spaziergang. Oder ich schreibe alle Gedanken, Aufgaben und Sorgen, die die Arbeit betreffen, auf einen Notizzettel und überlasse das dem morgigen Zukunfts-Ich. Funktioniert gerade gar nichts, suche ich nach neuen Möglichkeiten. Mein Ziel ist es, mich selbst immer besser zu kennen und nicht die eine in Stein gemeißelte Routine, sondern ein Arsenal an Strategien zu haben.

Das Wichtigste ist für mich aber, nachsichtig mit mir selbst zu sein. Dabei hilft ein gutes Support-Netz. Tage, an denen ich langsamer bin und die nicht mit einem Höchstmaß an Produktivität glänzen, fühlen sich mies an. Wir sind aber alle nur Menschen, keine Maschinen. Es ist vollkommen normal, dass ich insbesondere in einer Pandemie miese Tage habe. Vergesse ich das und habe unrealistische Ansprüche an mich selbst, dann erinnern mich Freunde, Familie oder Mitbewohner daran, dass ich ruhig nachsichtig mit meiner eigenen Menschlichkeit sein kann.



Body-Doubling für das Bürogefühl

Kathrin Stoll, Redakteurin für Entwicklung & Design bei t3n

Ich finde, im Homeoffice zu arbeiten, ist eine der doofsten Erfindungen, die es gibt. Ich sehe die Notwendigkeit und bin froh und dankbar, einen Job zu haben, in dem das problemlos geht. Auch dafür, einen Arbeitgeber zu haben, der das – vor allem jetzt – so reibungslos ermöglicht, bin ich dankbar. Aber: Ich kann das einfach nicht. Auch während meines Studiums bin ich zum Lernen und zum Arbeiten immer in die Bibliothek gegangen. Durfte ich als Kind meine Hausaufgaben nicht am Esstisch machen, habe ich sie oft gar nicht gemacht. Alleine konzentriert Arbeiten ist einfach nicht mein Ding. Dass da keine anderen Menschen sind, die auch arbeiten, lenkt mich paradoxerweise ab. Zwischen mich und die Arbeit kommen dann laufend andere Dinge, so ungefähr: Die Pflanzen könnte ich mal wieder gießen, was ist eigentlich mit dem Paket, auf das ich warte, echt kalt heute – wo sind eigentlich meine Kuschelsocken – ich mach mir erst mal einen Tee.

Dass ich im Moment einfach nicht da arbeiten kann, wo andere Menschen sind, die auch arbeiten, verstehe ich natürlich. Deshalb habe ich mir am Anfang der Pandemie angewöhnt, für Phasen, in denen ich mich nicht konzentriere, einfach via Whereby eine Freundin auf meinem iPad zuzuschalten. Sie ist dann einfach da und ich kann ihr beim Arbeiten zusehen, während ich auch arbeite. Das hindert mich daran, abzuschweifen oder aufzustehen und mir zum fünften Mal einen Tee zu kochen. In der Regel führt ihre virtuelle Anwesenheit tatsächlich dazu, dass ich dann irgendwann doch eine Art Flow erreiche und am Ende das schaffe, was ich mir vorgenommen habe. Für diesen Effekt gibt es sogar einen Fachbegriff: Body-Doubling nennt sich das. Für mich ist es das, was abseits der ganzen Tipps wie zieh dich an, als würdest du zur Arbeit gehen, mach regelmäßige Pausen und achte auf einen aufgeräumten Arbeitsplatz einfach am besten funktioniert.

Tobias Weidemann hat viel Erfahrung mit der Arbeit im Homeoffice. (Foto: Tobias Weidemann)

Tobias Weidemann, freier Redakteur

Ich arbeite (nach vielen Jahren in Redaktionen) fast ausschließlich im Homeoffice – unterbrochen durch Außentermine. Man kann theoretisch im Homeoffice fokussierter arbeiten, weil nicht ständig jemand reinkommt, weil sich Meetings auf ein sinnvolles Minimum reduzieren und weil man auch mal für zwei Stunden Mails und Telefon eliminieren kann. Gar nicht so abwegig, wie es klingt: Man kann sich auch für Telefonate verabreden, was im Zweifelsfall beiden Gesprächspartnern entgegenkommt.

Absprachen braucht es aber auch gegenüber der Familie. Denn dieses „do not disturb“ muss man sich gerade bei räumlicher Nähe regelmäßig wieder erkämpfen, selbst wenn man ein eigenes Arbeitszimmer hat. Ein weiterer Punkt, der zumindest mir wichtig ist: Ordnung und Struktur – sowohl was den Arbeitsplatz betrifft als auch was die Tagesplanung anbelangt. Das bedeutet übrigens auch, regelmäßig kurze Pausen zu machen und das Mittagessen nicht einfach nur schnell vor dem Bildschirm reinzuschlingen.



Der Arbeitsplatz macht’s

Stella-Sophie Wojtczak, Volontärin bei t3n

Auch im Homeoffice brauche ich einen „Büro-ähnlichen“ Arbeitsplatz. Zwar habe ich auch einen Schreibtisch, jedoch hat sich mein Esstisch mit größerer Tischplatte als sinnvoller für die Arbeit erwiesen. Mein zweiter Tipp: Wenn die Möglichkeit besteht, einfach mal den Arbeitsplatz wechseln. Zwar ist in meinem Fall alles in einem Raum, aber schon der andere Sitzplatz kann für einen Perspektivenwechsel sorgen. Ansonsten brauche ich noch Wasser und Kaffee in greifbarer Nähe. Ab und zu mal einen Blick aus dem Fenster werfen und kurz lüften hilft mir auch, damit ich nicht den ganzen Arbeitstag am Tisch sitze. Mein finaler Tipp: Morgens vor dem Homeoffice etwas für danach planen, bestenfalls so, dass die Wohnung auch mal verlassen werden muss.



Kreatives Chaos und ruhige Ordnung

Nadine Graf findet, dass ihr direkt morgens aufräumen solltet. (Foto: Nadine Graf)

Nadine Graf, New-Finance-Redakteurin bei t3n

Wer, wie ich, einen ausgeprägten Ordnungstrieb hat, sollte dem direkt zum Beginn des Tages nachgehen. Die Magie des morgendlichen Bettmachens predigt ja fast jeder Produktivitäts-Guru. Gleiches lässt sich auch auch für Schreibtisch und Arbeitszimmer anwenden. Starte ich aufgeräumt in den Arbeitstag, bin ich gleich viel ruhiger und nichts lenkt ab.

Für meinen Schreibtisch gilt also: Weniger ist mehr. Ich verzichte wo es geht auf nicht notwendiges Equipment. Unverzichtbar ist allerdings mein dickes Notizbuch. Hier lasse ich alles ungefiltert aus meinen Kopf auf das Papier fließen und kritzele von fixen Ideen bis zu bahnbrechenden Erkenntnissen quer durcheinander. Ein echtes Rabbit-Hole, in dem nur ich den Überblick habe (meistens jedenfalls). Ordnung ist schließlich nur das halbe Leben.

Hinweis in eigener Sache: Aufgrund der Corona-Pandemie wechseln auch in Deutschland ganze Unternehmen ins Homeoffice. Doch wie geht das eigentlich – und was müssen Führungskräfte dabei beachten? Der neue t3n Guide „Führen im Homeoffice“ liefert praxisnahe und verständliche Antworten. Hier entlang: Homeoffice-Guide: Praxis-Guide zum richtigen Führen auf Distanz!

Das könnte dich auch interessieren

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *