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Wasserlösliche Leiterplatten könnten CO₂-Fußabdruck um 60 Prozent reduzieren

Leiterplatten sind die unsichtbaren Helden unserer digitalisierten Welt. Sie finden sich in nahezu allen elektronischen Geräten, von Mobiltelefonen über Computer bis hin zu Haushaltsgeräten.

Doch ihre Herstellung und Entsorgung stellen eine erhebliche Umweltbelastung dar. Mit dem Ziel, diese Belastung zu verringern, hat das britische Start-up Jiva Materials nun eine revolutionäre Lösung entwickelt: eine wasserlösliche Leiterplatte namens Soulboard.

Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon Technologies setzt diese neuartige Technologie bereits ein, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gab.

„Die Einführung eines wasserbasierten Recyclingverfahrens könnte zu höheren Erträgen bei der Rückgewinnung wertvoller Metalle führen“, sagte Jonathan Swanston, CEO und Mitbegründer von Jiva Materials.

„Darüber hinaus würde der Ersatz von FR‑4-Leiterplattenmaterialien durch Soulboard zu einer Reduzierung der Kohlenstoffemissionen um 60 Prozent führen – genauer gesagt können pro Quadratmeter Leiterplatte 10,5 Kilogramm Kohlenstoff und 620 Gramm Kunststoff eingespart werden.“




Leiterplatte aus Naturfasern: So funktioniert es

Das Herzstück der neuen Leiterplatte sind Naturfasern, die einen deutlich kleineren CO₂-Fußabdruck aufweisen als die bei traditionellen Leiterplatten verwendeten Glasfasern.

Diese organischen Fasern sind in ein Gehäuse aus ungiftigem Polymer eingebettet, das sich bei Kontakt mit heißem Wasser auflöst. Wie dieser Prozess genau aussieht, zeigt Infineon in einer Demonstration auf X:

Die Auflösung der Leiterplatte ermöglicht nicht nur eine umweltfreundliche Entsorgung des Trägermaterials, sondern erleichtert auch die Rückgewinnung und das Recycling der darauf angebrachten elektronischen Bauteile.

Auf diese Weise könnte das Soulboard zu einer echten umweltfreundlichen Alternative für die Elektronikbranche werden.




Praktische Anwendung: Über 500 Einheiten im Einsatz

Infineon setzt die wasserlöslichen Leiterplatten derzeit auf Demo- und Evaluierungsplatten ein. Dabei handelt es sich um eine Art Testfeld, das die Praxistauglichkeit neuer Technologien unter Beweis stellt.

Schon jetzt sind mehr als 500 dieser innovativen Leiterplatten im Einsatz. Infineon plant, die Verwendung des Soulboards in den kommenden Jahren weiter auszubauen.

Die Anwendung der wasserlöslichen Leiterplatten auf breiter Basis könnte die Umweltauswirkungen der Elektronikindustrie erheblich verringern und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigerer Produktionsmethoden dar.

Die Entwicklungen bei Infineon und Jiva Materials sind daher mit Spannung zu beobachten. Es bleibt abzuwarten, ob sich andere Unternehmen der Branche dieser Innovation anschließen werden.

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