Sind Tesla und SpaceX Scam? Facebook-Mitgründer greift Elon Musk verbal an
In der Riege der Facebook-Gründer scheint es nicht viele Fans von Elon Musk und seinen Unternehmen zu geben. Mit Mark Zuckerberg verbindet Musk eine öffentlich ausgetragene Fehde, die bald in einem Schaukampf in einem Käfig münden könnte.
Jetzt hat sich Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz äußerst abfällig über Musk, Tesla und SpaceX geäußert. Viele Menschen, so Moskovitz in einem Threads-Thread, würden Musks Eskapaden damit entschuldigen, dass der Wert seiner Unternehmen dies wettmache.
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Moskovitz erklärte allerdings, dass er sich nicht sicher sei, ob der Erfolg des Multimilliardärs legitim sei, wie Business Insider schreibt. Er jedenfalls zolle Tesla und SpaceX nicht annähernd so viel Anerkennung wie viele andere.
Grund dafür sei nicht zuletzt, dass Musk etwa bei der Reichweite der Teslas „zu große Versprechungen“ gemacht – diese aber nicht unbedingt eingehalten habe. Zuletzt war bekannt geworden, dass Tesla – auf Anweisung von Musk – über längere Zeit die Reichweite der Fahrzeuge stark übertrieben habe.
Moskovitz‘ Resümee: Sollten Musks Firmen tatsächlich auf Lügen aufgebaut worden sein, sollte man sie als Betrügereien („Scams“) betrachten, mit denen Musk davongekommen sei. Die Reichweitentricksereien sind aber nicht der einzige Kritikpunkt, den Moskovitz bringt.
Der jetzt als Asana-CEO tätige Facebook-Mitgründer meinte, er schaue auf Tesla aus der Perspektive eines Softwareexperten. Und hier verspreche Musk seit Jahren Software für selbstfahrende Autos – könne dieses Versprechen aber nicht einlösen.
Das Problem: Mit dem Versprechen eines vollständig autonomen Autos hätten Musk und Tesla mehr Ressourcen wie Mitarbeiter:innen oder Geldgeber:innen für sich vereinnahmen können.
Behauptungen wie diese hätten Tesla einen enormen Vorsprung vor der Konkurrenz verschafft und den Glauben genährt, dass Musk „die Zukunft durch schiere Kraft und Erfindungsreichtum vorantreiben“ könne, so Moskovitz.
Dieser Glaube und die extremen Zeitpläne hätten Tesla so schnell als führend erscheinen lassen – damit habe sich Tesla über Fundraising die Ressourcen für die Umsetzung aufbauen können. „Eine korrekte Schätzung hätte nicht revolutionär gewirkt“, so der Vorwurf des Asana-Chefs.
Musk neige dazu, viel zu versprechen und wenig davon zu halten. Ähnliches denke er auch über SpaceX und werde seine Kritikpunkte daran „irgendwann in der Zukunft“ auch einmal aufzählen, so Moskovitz.
Auf seinen verbalen Angriff auf Musk erntete Moskovitz allerdings auch Widerspruch. Eine der Gegenstimmen wies etwa darauf hin, dass die traditionellen Autokonzerne ohne den Druck von Tesla wohl noch längst nicht in diesem Umfang auf den Elektroautozug aufgesprungen wären.
Mittlerweile hat Moskovitz seinen Threads-Thread offenbar gelöscht. Zumindest wird der Inhalt derzeit nicht mehr angezeigt. Die Kommentare der Nutzer:innen sind aber noch verfügbar.