Rauchmelder-Test 2021: Feuermelder-Testsieger im Vergleich
Seit Januar 2021 gilt eine Rauchmelder-Pflicht in Berlin, NRW, Brandenburg und im Rest von Deutschland für alle Altbau-Wohnungen, Bestands-Wohnungen und Häuser. GIGA vergleicht die aktuellen Rauchmelder-Testsieger 2021 des und gibt nützliche Tipps zu Pflege und Wartung.
Busch-Jaeger, Ei Electronics und Hekatron – den allermeisten dürften diese Namen kein Begriff sein. Es sind diese Hersteller, die die Stiftung Warentest unter anderem in den Favoritenkreis für die besten Rauchmelder 2021 aufgenommen hat. Seit Januar dieses Jahres besteht eine Rauchwarnmelder-Pflicht für alle Haushalte in Deutschland. Wir haben uns durch die besten Rauchmelder-Tests gewühlt und haben wir euch eine optimale Auswahl an verschiedenen Modellen getroffen.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Varianten von Rauchwarnmeldern. Die klassische Ausführung wird in einem Raum angebracht und schlägt an, sobald die Rauchkonzentration einen bestimmten Schwellenwert übersteigt. Die Folge ist ein sehr lauter Ton (85 dB). Funkvernetzbare Rauchwarnmelder bieten potentiell mehr Schutz. Sobald ein Rauchmelder anschlägt, schickt er ein Funksignal an alle verbundenen Rauchmelder im Haus oder in der Wohnung und löst diese ebenfalls aus. Dieses Feature eignet sich für große Domizile.
Contents
- 1 Die besten Rauchmelder 2021: Alle Testsieger im Überblick
- 2 GIGA-Spar-Tipp: Brennenstuhl RM L 3100
- 3 Amazon Bestseller: Ei Electronics Ei650
- 4 Testsieger bei Stiftung Warentest: ABUS RWM150
- 5 Testsieger „Funkvernetzbare Rauchmelder“ bei Stiftung Warentest: Hekatron Genius Plus X
- 6 Rauchmelder-Test 2021: Wie wir die Testsieger ausgewählt haben
- 7 Rauchmelder kaufen: Was man wissen muss
- 7.1 Fotooptisch vs. Thermooptisch: Welche Rauchmelder sind besser?
- 7.2 DIN 14604, Q-Label und VdS-Prüfsiegel bei Rauchmeldern – was bedeutet das alles?
- 7.3 Austauschbar oder fest verbaut: Welcher Batterie-Typ ist besser für den Rauchmelder?
- 7.4 Rauchmelder geben vor allem nachts falschen Alarm – wieso?
- 7.5 Zahlt die Versicherung, wenn kein Rauchmelder vorhanden ist?
Die besten Rauchmelder 2021: Alle Testsieger im Überblick
Es gibt eine große Auswahl an guten und günstigen Rauchmeldern. Auf den ersten Blick funktionieren fast alle gleich: Ein optischer Sensor schlägt Alarm, sobald Rauch (oder Dampf) in den Rauchmelder eindringt. Wird ein bestimmter Schwellenwert überschritten, entsteht ein lauter, kontinuierlicher Warn-Ton. Bei unserer Auswahl an Rauchmelder-Testsiegern haben wir uns mit den Details beschäftigt, denn hier wird es interessant. Nicht alle Rauchwarnmelder arbeiten gleich zuverlässig. Einige Modelle sind anfälliger für Fehlalarme oder reagieren zu spät auf Brände. Wir erklären was das Q-Label und VdS-Prüfsiegel bedeuten und gehen auf die Vorteile von funkvernetzbaren Modellen ein. Zusätzlich geben wir euch Tipps zur korrekten Wartung und Reinigung von Rauchmeldern.
GIGA-Preistipp | Testsieger Stiftung Warentest | Amazon-Bestseller | Testsieger mit Funk | |
Produkt | Brennenstuhl RM L 3100 | ABUS RWM150 | Ei Electronics Ei650 | Hekatron Genius Plus X |
Preis | ca. 15 Euro | ca. 25 Euro | ca. 30 Euro | ca. 35 Euro |
Pro | gute Verarbeitung | hohe Alarm-Zuverlässigkeit | schlafzimmertauglich | hohe Funkreichweite |
Contra | lauter Testalarm | kein Funk | Handhabung | Akku zu klein |
Angebot | Bei Saturn ansehen | Bei Amazon ansehen | Bei Amazon ansehen | Bei Amazon ansehen |
Preisvergleich | idealo | idealo | idealo | idealo |
GIGA-Spar-Tipp: Brennenstuhl RM L 3100
Vorteile:
- gute Alarm-Zuverlässigkeit
- Q-Zertifizierung
- 10-Jahres-Batterie
- Verschmutzungskompensation
- Stummschaltmodus
Nachteile:
- nicht schlafzimmertauglich
- Testalarm laut
Mit einem Straßenpreis von aktuell 15 Euro, bietet der Brennenstuhl RM L 3100 viel für’s Geld. Die Alarm-Zuverlässigkeit bewertet die Stiftung Warentest mit „Gut“ und einer Note von 2,1. Damit liegt der der Brennenstuhl RM L 3100 nur knapp hinter den Testsiegern. Der Rauchwarnmelder bietet einige wichtige Funktionen, die man sonst nur in den höheren Preisregionen findet. Die begehrte Q-Zertifizierung bedeutet, dass der RM L 3100 hochwertig verarbeitet ist. Es gibt weder Spaltmaße noch ausgefranste Plastikränder. Stürze aus mehreren Metern Höhe übersteht der Rauchmelder problemlos.
Die Verschmutzungskompensation mögen wir besonders. Viele Rauchmelder verlieren durch Staub ihre Fähigkeit zuverlässig Alarm zu schlagen. Die Verschmutzungskompensation wirkt dem entgegen, indem der Alarm-Schwellenwert dynamisch angepasst wird.
Eine kleine LED-Lampe blinkt jede 40 Sekunden kurz auf. Dadurch wisst ihr, dass der Brennenstuhl-Rauchmelder funktioniert. Offiziell verliert der RM L 3100 damit seine Schlafzimmertauglichkeit. Ob euch das blinken stört, müsst ihr letztendlich selbst entscheiden.
Amazon Bestseller: Ei Electronics Ei650
Vorteile:
- VdS-Prüfsiegel
- Q-Zertifizierung
- 10-Jahres-Batterie
- Verschmutzungskompensation
- Schlafzimmertauglich
Nachteile:
Fast 7000 Bewertungen mit einem Durchschnitt von 4,7 von 5 Punkten auf Amazon sprechen eine deutliche Sprache: Der Ei Electronics Ei650 ist ein sehr beliebter Rauchmelder. Da ich ihn selbst in Benutzung habe, kann ich den überwiegend guten Eindruck der Rezensionen auf Amazon bestätigen. Praktisch ist, dass er nicht permanent blinkt, so kann man ihn auch im Schlafzimmer oder Kinderzimmer anbringen. Der Ei Electronics Ei650 ist zudem VdS-anerkannt. VdS (Verband der Sachversicherer) ist eine unabhängige Akkreditierungsstelle für Brandschutz und Einbruchsicherheit. Die Vorgaben für das VdS-Prüfsiegel sind anspruchsvoller als die Zertifizierung DIN EN 14604. Letztere setzt der Gesetzgeber voraus.
Der Ei650-Rauchmelder von Ei Electronics beherrscht kein Funk. Hier muss man zum größeren Bruder Ei Electronics Ei650RF greifen.
Testsieger bei Stiftung Warentest: ABUS RWM150
Vorteile:
- Zuverlässiger Alarm
- Hohe Alarm-Lautstärke
- Stummschalt-Funktion
- 10-Jahres-Batterie
- Q-Zertifiziert
- VdS-Prüfsiegel
- Verschmutzungskompensation
- Schlafzimmertauglich
Nachteile:
Es gibt keinen eindeutigen Sieger beim Rauchmelder-Test 2021 der Stiftung Warentest. Insgesamt teilen sich 4 Rauchwarnmelder die Testnote 1,9 („gut“). Wir haben uns aus mehreren Gründen für den ABUS RWM150 entschieden. Zum einen ist es das günstigste Modell unter den Testsiegern. Zum anderen besitzt der ABUS RWM150 die beste kombinierte Wertung bei der Zuverlässigkeit des Alarms (Note 1,9) und der Alarm-Lautstärke (Note 1,9). Q-Label sowie VdS-Prüfsiegel sind vorhanden.
Der ABUS RWM150 bietet mit Funktionen wie Verschmutzungskompensation, 10-Jahres-Batterie und Schlafzimmertauglichkeit aus unserer Sicht das stärkste Komplettpaket. Kleiner Makel, falls ihr in einer großen Wohnung oder mehrstöckigem Haus wohnt: Eine Funkverbindung mit anderen Rauchwarnmeldern ist nicht möglich.
Testsieger „Funkvernetzbare Rauchmelder“ bei Stiftung Warentest: Hekatron Genius Plus X
Vorteile:
- Zuverlässiger Alarm
- höchste Alarm-Lautstärke
- robust
- schlafzimmertauglich trotz LED-Lampe
- VdS-Anerkennung
- Q-Label
- frequenzoptimierter Alarm
- Verschmutzungskompensation
Nachteile:
- Funk-Einrichtung etwas umständlich
In der Kategorie „Funkvernetzbare Rauchmelder“ zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den herkömmlichen Rauchwarnmeldern. Es gibt insgesamt 3 Kandidaten, die bei Stiftung Warentest mit derselben Note (1,9) auf Platz 1 stehen. Der Hekatron Plus X ist aus zwei Gründen mein Favorit. Erstens ist er der günstigste Testsieger. Bei Preisen ab 80 Euro inklusive Funkmodul, ist es gut, wenn man ein bisschen Geld sparen kann. Zweitens ist der Hekatron Plus X schlafzimmertauglich, ohne auf eine Kontroll-LED zu verzichten. Dank der integrierten Echtzeit-Uhr, könnt ihr Ruhezeiten einstellen. In dieser Zeit blinkt der Rauchmelder nicht.
Rauchmelder-Test 2021: Wie wir die Testsieger ausgewählt haben
Wir haben in dieser Zusammenfassung vor allem die Ergebnisse der Stiftung Warentest (Ausgabe 01/2021), aber auch eigene Erfahrungen einfließen lassen. Zudem haben wir die beliebtesten und bestbewerteten Rauchwarnmelder auf Amazon recherchiert damit wir euch auf Vorteile und Probleme im Langzeitgebrauch der Rauchwarnmelder hinweisen können.
Rauchmelder kaufen: Was man wissen muss
Fotooptisch vs. Thermooptisch: Welche Rauchmelder sind besser?
Bei Rauchwarnmeldern gibt es zwei Wirkprinzipien: Fotooptisch oder thermooptisch. Die meisten Rauchmelder in Deutschland funktionieren fotooptisch. In einer lichtgeschützten Kammer sendet eine Diode fortwährend einen Infrarotstrahl auf eine Fotodiode, die durch Infrarotlicht leitend gemacht wird. Wird der Infrarotstrahl durch eine bestimmte Menge Rauchpartikel unterbrochen, wird der Alarm ausgelöst. Das Problem: Auch Staub und Wasserdampf unterbrechen den Infrarotstrahl und können so einen Falschalarm auslösen.
Das Problem besteht nicht bei thermooptischen Rauchmeldern. Diese prüfen zusätzlich die Temperatur und schlagen erst bei ca. 60 Grad Alarm – Wasserdampf ist also kein Problem. Da thermooptische Rauchmelder aber sowohl Rauch als auch eine hohe Temperatur benötigen, damit ein Alarm ausgelöst wird, sind sie für die meisten privaten Zwecke ungeeignet. Bewohner sind am Qualm erstickt, bis es am Feuermelder selbst heiß genug ist.
DIN 14604, Q-Label und VdS-Prüfsiegel bei Rauchmeldern – was bedeutet das alles?
Rauchmelder haben verschiedene Zertifizierungen, die ihre Qualität bestätigen. Alle Rauchwarnmelder in Deutschland müssen das DIN-14604-Zertifikat besitzen. Insgesamt müssen 29 Standards erfüllt werden, u.a. die Fehl-Alarm-Toleranz und ausreichende Lautstärke. Rauchmelder mit Q-Laber („Qualität“) gehen noch einen Schritt weiter.
Rauchmelder mit Q-Label:
- verstärkten Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern in die Rauchmesskammer,
- erhöhte Resistenz gegen Schädigungen durch feuchtes Raumklima, Korrosion und Temperaturwechsel sowie elektromagnetische Strahlung,
- verbesserte Elektronik und Eigenüberwachung,
- erhöhte Stabilität von Gehäuse und Komponenten des Melders
Zuletzt kommt das VdS-Prüfsiegel („Vertrauen durch Sicherheit“). Die VdS Schadenverhütung GmbH, die das Prüfsiegel vergibt, ist Europas größtes Institut für Unternehmenssicherheit. Rauchmelder die ein solches besitzen, müssen strenge Qualitätsstandards erfüllen. Die Fehlertoleranz ist wesentlich niedriger als beim DIN-14603-Zertifikat.
Austauschbar oder fest verbaut: Welcher Batterie-Typ ist besser für den Rauchmelder?
Rauchwarnmelder mit austauschbarer Batterie brauchen etwa jede ein bis zwei Jahre eine neue. Modelle mit fest verbauter Batterie halten bei den meisten Herstellern 10 Jahre, danach muss der komplette Rauchmelder entsorgt werden. Die Vorteile von Langzeitbatterien liegen auf der Hand – sie halten besonders lange und müssen nicht dauernd ausgetauscht werden. Die allermeisten hochwertigen Modelle besitzen eine solche Lithium-Batterie. Das beste aus beiden Welten gibt es beim Nest Protect der 2.Generation. Hier bekommt ihr einen Rauchmelder mit langlebigen und austauschbaren Lithium-Batterien. Nachteil ist der relativ hohe Preis.
Rauchmelder geben vor allem nachts falschen Alarm – wieso?
30 Tage bevor die Batterie eines Rauchmelders leer ist, meldet sich dieser mit einem Piep-Signal. Das ist eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme und gesetzlich vorgeschrieben. Doch auch davor kann dieser Warnhinweis ertönen und das passiert meistens nachts – und im Schlafzimmer. Die meisten von uns mögen es dort nämlich eher kühl. Gepaart mit den niedrigeren Temperaturen in der Nacht, kann dies zu einer Unterspannung der Batterie in eurem Rauchmelder führen. Der Rauchwarnmelder denkt dann, dass die Lebenszeit der Batterie fast am Ende ist und gibt den entsprechenden Piep-Ton von sich.
Zahlt die Versicherung, wenn kein Rauchmelder vorhanden ist?
Als Eigentümer*in müsst ihr dafür sorgen, dass Rauchwarnmelder ordnungsgemäß angebracht sind und funktionieren. Wie es sich im Ernstfall rechtlich mit der Leistungspflicht eurer Versicherung verhält, ist jedoch noch unklar. Bisher wurden keine Gerichtsurteile in dieser Hinsicht gesprochen. Die Frage ist meiner Meinung nach aber unerheblich. Es geht darum Menschenleben zu schützen. Der Aufwand und die Kosten für Rauchmelder sind dagegen sehr klein. Deshalb: Zögert nicht und holt euch gute Rauchmelder.
Sollte es doch einmal brennen, dann empfehlen wir euch einen guten Feuerlöscher:
Aber Vorsicht: Brände solltet in nur selbst löschen, wenn sie noch relativ klein sind. Im Zweifelsfall ist es immer besser das Gebäude zu verlassen und die Feuerwehr zu rufen (Tel. 112).