Japanische Studie offenbar neue Umweltrisiken
Ein japanisches Forscherteam konnte erstmals Mikroplastik in den Wolken nachweisen. Diese Entdeckung hat offenbar auch Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt.
In den vergangenen Jahren erhielt ein Thema in der täglichen Berichterstattung zunehmend Aufmerksamkeit: Mikroplastik. Denn die Kunststoffpartikel befinden sich inzwischen nahezu überall auf unserem Planeten und wurden sogar schon im menschlichen Blut nachgewiesen. Doch wie sieht es in den Wolken aus? Dem gingen kürzlich japanische Wissenschaftler nach.
Diese erklommen die Bergspitzen des Fuji und Oyama und nahmen dort Wasserproben. Ihre These: Weisen die Proben Mikroplastik auf, so ist es wahrscheinlich, dass diese durch Wolken auf die Berge transportiert wurden. Zurück im Labor untersuchten sie deshalb das aufgesammelte Wasser.
Wolken beinhalten mehrere Stücke Mikroplastik pro Liter Flüssigkeit
Dabei stellte sich heraus, dass jeder Liter des gesammelten Wassers etwa 6,7 bis 13,9 Stücke Mikroplastik enthielt. Neben klassischen Polymeren fanden die Forscher auch Gummi in ihren Proben. Laut Angaben des Teams ist dies die erste Studie, die Plastik im Wasser von Wolken nachweisen konnte.
Sollten auch Wolken am Himmel durch Plastik kontaminiert sein, so dürfte die weltweite Belastung deutlich höher liegen als zuvor angenommen. Denn reisen die Partikel mit dem Wetter um den Globus, so dürfte sich inzwischen (fast) überall Mikroplastik finden lassen.
Mikroplastik kann Konzentration von Treibhausgasen erhöhen
Zusätzlich könnten die Partikel den Klimawandel verschlimmern. Denn wenn sich die Mikroplastikpartikel durch die hohe UV-Strahlung in den Wolken aufspalten, entstehen klimaschädliche Treibhausgase (etwa Stickstoffoxid oder Kohlenstoffdioxid). Die Konzentration ebendieser in unserer Atmosphäre nimmt dadurch zu.
Die Ergebnisse zeigen also, dass wir weiter konsequent gegen die Belastung unserer Umwelt mit Plastik vorgehen müssen. Neben der Vermeidung von Produkten aus Plastik spielt dabei auch das richtige Recycling eine entscheidende Rolle. Denn nur so kann weniger Mikroplastik in die Umwelt gelangen.
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