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Hövding & Co. – alle Infos zur Helmalternative

Sich ohne einen Helm aufs Fahrrad zu begeben, kann risikoreich sein. Damit ihr vor unachtsamen und rücksichtslosen Autofahrern geschützt seid, aber dennoch den Wind in den Haaren spüren könnt, gibt es mittlerweile Airbags für Fahrradfahrer. Was ihr zum Thema wissen solltet, lest ihr hier.

Airbag für Fahrradfahrer: Kopfschutz ohne Helm

Die Idee hinter der Helmalternative stammt ursprünglich aus Schweden. Die Wissenschaftlerinnen Anna Haupt und Terese Alstin formulierten sie nach einer Masterarbeit aus und setzten ihre Vision gemeinsam um. Seit knapp 10 Jahren gibt es den Fahrrad-Airbag nun schon in einer marktfertigen Version. Vollends perfekt ist die Erfindung allerdings noch lange nicht, sie bietet allerdings einen entscheidenden Vorteil: Ein Fahrradhelm schützt euren Kopf, allerdings nicht vor Nackenverletzungen.

Aus diesem Grund wird in einer erst Mitte 2023 veröffentlichten Studie zu Nackenverletzungen bei Fahrradfahrern der Hövding 3 erwähnt, der Marktführer bei kombinierten Kopf- und Nackenairbags. Die Forscher stellten jedoch klar, dass es zu früh sei, den Airbag als ernsthafte Alternative zum herkömmlichen Helm zu behandeln (zur Studie).

Fahrrad-Airbag – so funktioniert die Helm-Alternative

Die Sensoren in der Halskrause, in der sich der Airbag verbirgt, aktualisieren den Status des Fahrradfahrers 200 Mal pro Sekunde. Erfassen die Sensoren einen Verlust des Gleichgewichts, entleert sich eine Gaskartusche. Der Airbag pumpt sich innerhalb eines Sekundenbruchteils mit Heliumgas voll. Das Resultat ähnelt einer aufblasbaren Trockenhaube – Style ist hier deutlich der Sicherheit untergestellt. Die sehr hohe Schutzfunktion im Falle eines rechtzeitigen Auslösens kann der ADAC unterstreichen (zur Quelle).

Das alles ist untergebracht in einem Apparat, der gerade einmal 837 Gramm wiegt. Was zunächst recht leicht klingt, kann auf Dauer ganz schön schwer werden. Besonders Motorradfahrer können davon ein Lied singen: Integralhelme wiegen im Durchschnitt 1.500 Gramm, ein Fahrradhelm nur bis zu 300 Gramm.

Praktisch ist auch, dass der Airbag automatisch Freunde und Familie über einen Unfall benachrichtigen kann. Über Bluetooth greift die Halskrause auf euer Handy zu und verständigt so eure Notfallkontakte.

Probleme mit der Technik & Kosten

Wie erwähnt ist das System noch nicht perfekt. Bis sich der Airbag komplett aufgeblasen hat und Kopf sowie Nacken bedeckt, vergehen immer genau 80 Millisekunden. Das ist zwar schnell und reicht auch für die meisten Unfälle, bei Ausnahmen ist euer Kopf jedoch ungeschützt.

Beispiele für solche Situationen gibt es zuhauf: Werdet ihr von einem LKW erfasst oder rast ihr mit hoher Geschwindigkeit in eine unachtsam und plötzlich geöffnete Beifahrertür eines Autos, könnte der Airbag zu langsam sein. In diesen Situationen ist ein Fahrradhelm um ein Vielfaches besser geeignet.

Ein weiterer Nachteil sind die Anschaffungskosten. Gepaart mit der Tatsache, dass der Airbag nur ein einziges Mal verwendet werden kann, ist die unverbindliche Preisempfehlung von 350 Euro nicht gerade billig. Immerhin verspricht Hövding seinen Kunden, dass sie nach einem Unfall den verbrauchten Airbag einschicken könnnen, um 100 Euro Rabatt auf ihr nächstes Modell zu erhalten.

Das ist ein Trostpflaster für den Geldbeutel, besonders wenn sich der Airbag in Situationen aktiviert, in denen ein Auslösen nicht notwendig gewesen wäre. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man bei niedriger Geschwindigkeit versehentlich umkippt und ins weiche Gras fällt. Ein Helm würde nicht einmal einen mikroskopisch kleinen Riss davontragen – der Airbag ist jedoch verbraucht.

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