Diese Business-Bücher solltest du 2023 noch lesen – laut Führungskräften
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„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste.“ Dieses Zitat geht auf Heinrich Heine zurück. Und so sehr wir uns auch bemühen, es ist schwer, dem Gedanken etwas entgegenzusetzen. Lesen entwickelt uns weiter, vermittelt Wissen und fordert unsere Vorstellungskraft heraus. Außerdem kann ein gutes Buch auch ein Ruhepol sein. In einer Welt, in der Informationen in 240 Zeichen nur so über den Bildschirm rasen, kann ein abgeschlossenes Werk nötige Orientierung liefern.
Wir wollten von erfolgreichen Führungskräften wissen, welche Business-Bücher sie unseren interessierten und wissbegierigen Leserinnen und Lesern empfehlen. Heraus kam eine Liste spannender Werke.
Von Verena Pausder, Vorstand bei Digitale Bildung für Alle
Jeden Monat lesen und diskutieren wir in meiner „Verena’s Book Club“-Community gemeinsam ein Buch. Gestartet sind wir im Oktober mit „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman, da es wohl kein Buch gibt, das meine Lebenseinstellung nachhaltig so bereichert hat. Anhand von fundierten historischen Erkenntnissen schreibt Bregman nämlich seine positive Version der Menschheitsgeschichte und zeigt dabei: „Wer an das Gute im Menschen glaubt, ist kein Weichei oder ein Naivling. Wer an Frieden und Vergebung glaubt, ist im Gegenteil mutig und realistisch.“ Rutger Bregman sucht das Gute im Menschen und geht dabei weder anekdotisch noch idealistisch vor, sondern belegt anhand von nachweisbaren Fakten, dass wir Menschen im Grunde keine Egoisten sind. Durch seinen konkreten Leitfaden zeigt der Autor, wie wir seine Ideen konkret auf unseren Alltag anwenden können. Wir können nämlich selbst entscheiden, auf welche Weise wir die Welt und die Menschen betrachten, und folglich auch, wie wir handeln. Dieser Ansatz, immer zunächst vom Guten auszugehen, ist meines Erachtens besonders im Business-Kontext relevant: Das bestmögliche Ergebnis wird erzielt, wenn Führungskräfte positive Feedbackschleifen schaffen und darauf vertrauen, dass ihre Mitarbeitenden kreative Lösungen finden.
(Amazon* / Weltbild* / Thalia*)
Contents
- 1 „Wir können auch anders“
- 2 „Gen Z – für Entscheider:innen“
- 3 „The Fish That Ate the Whale“
- 4 „Radikale Kompromisse“
- 5 „Die große Arbeiterlosigkeit“
- 6 „Digital Work Design“
- 7 „The Ethical Capitalist“
- 8 „Die angstfreie Organisation“
- 9 „How to Own the Room“
- 10 „The Making of a Manager“
- 11 „Jenseits von Europa“
- 12 „Search Inside Yourself“
„Wir können auch anders“
Von Fridtjof Detzner, Mitgründer und Partner bei Planet A Ventures
2017 bin ich im Rahmen einer TV-Dokumentation durch zehn asiatische Länder gereist und habe sie in Bezug auf die UN-Nachhaltigskeitsziele betrachtet. Ich wusste zwar um viele Probleme; die Bilder vor Ort zu sehen und mit den Menschen über ihre Probleme reden zu können hat meine Sichtweise dennoch geschärft und mich dazu motiviert, meine Zeit und Ressourcen ausschließlich in Maßnahmen für eine positive Zukunft zu investieren. Maja Göpels Buch „Wir können auch anders“ zeichnet ein Bild dieser Zukunft, für die es sich lohnt, die Dinge anders zu sehen und anzugehen. Wir müssen lernen, uns zu fragen, welche Auswirkungen unsere Entscheidungen und Investitionen – sei es unsere eigene Zeit oder unser zur Verfügung stehendes Geld – wirklich auf die Zukunft unseres Planeten einzahlen. Gemeinsam mit Maja Göpel können Leserinnen und Leser über dieses „Wie können wir etwas verändern?“ nachdenken, das schafft Raum für hoffnungsvolle Gespräche und neue Ansätze. Das Buch verdeutlicht für mich: Um Menschen von einer lebenswerten Zukunft zu überzeugen, braucht es vor allem Mut, um neuen Ideen eine Basis zu geben, dadurch Lösungswege zu beschreiten und am Ende wichtige Innovationen zu schaffen, die die Probleme auf unserer Erde in den Griff bekommen.
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Von Swantje Allmers, Mitgründerin und CEO bei New Work Masterskills
Wer auf Linkedin ist, wird wie ich auf „Gen Z – für Entscheider:innen“ gestoßen sein. Das Buch wurde dort an so vielen Stellen empfohlen – und ganz ehrlich: Es kam genau zur passenden Zeit. Als Vertreterin der Gen X habe ich nicht allzu viel Kontakt mit den jungen Wilden, was jedoch nicht heißen darf, dass ich mich nicht mit ihnen beschäftigen sollte. Als Führungskraft möchte ich verstehen, welche Bedürfnisse und Fähigkeiten die Berufsstartenden mitbringen. Sie sind die Talente von heute und die Entscheiderinnen und Entscheider von morgen. Es gibt viel, das mir an dem Buch gefiel: Zum einen ist es ein Sammelsurium vieler kleiner Meinungstexte verschiedener Menschen, die ihre Perspektive auf diese Generation auch basierend auf Zahlen und Fakten teilen. Leicht konsumierbar, mit einer niedrigen Einstiegshürde in das Thema. Zum anderen ist die Vielfalt der Autorinnen und Autoren grandios. Mit Anahita Thoms spricht eine gestandene Managerin, mit Yäel Meier eine motivierte Vertreterin der Gen Z. Beide räumen mit Vorurteilen auf. So wird darin unter anderem deutlich, dass die Gen Z – anders als böse Zungen behaupten – durchaus leistungsbereit ist, jedoch ihre Bedingungen klar äußert. Ganz ehrlich: Ich wünschte, dieses Selbstbewusstsein hätte ich zum Start meiner Karriere gehabt.
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Von Martin Schilling, stellvertretender Vorsitzender beim Startup-Verband
„The Fish That Ate the Whale“ ist die Geschichte von Samuel Zemurray, einem mittellosen litauischen Einwanderer, der 1882 nach Amerika kam und damals zu einem der erfolgreichsten Unternehmer der USA aufstieg. Zemurray nutzte zudem seinen Einfluss, um den Staat Israel mitaufzubauen. Er war im Bananenhandel tätig, gründete die Cuyamel Fruit Company und wirkte später als Direktor der United Fruit Company. Seine Geschichte ist interessant. Doch ist Samuel Zemurray ein leuchtendes Vorbild für die junge Generation von Gründerinnen und Gründer unserer Zeit? Sagen wir es so: Es ist kompliziert. Denn einerseits gehörten rücksichtslose Taktiken zu seinem Führungsstil genauso wie Härte gegenüber sich selbst und anderen. Keine Attribute, die ich empfehlen würde. Andererseits sind ihm Privilegien nicht in die Wiege gelegt worden und trotzdem ging er kalkulierte Risiken ein, um seine einzigartige Unternehmensvision zu entwickeln. Leserinnen und Leser werden die Ambivalenz erkennen und sich ihre Gedanken machen können, wie weit sie gehen würden. Ein Buch mit vielen spannenden Einsichten für Startup-Gründende – von der dunklen und der hellen Seite der Gründungsmacht. Und es ist aktueller denn je: Auch heute sehen wir Unternehmer wie beispielsweise Elon Musk, der ähnliche Charakterzüge zeigt.
Von Caterina Kiehntopf, Head of Operations bei Dance E-Bikes
Der Mann hat die Gesellschaft über Jahrhunderte kontrolliert: So waren Frauen in der Politik lange nicht geduldet, in Wirtschaftsunternehmen haben sie den Kaffee gekocht. Das ist inzwischen anders – Deutschland beispielsweise hatte mit Angela Merkel satte 16 Jahre eine Kanzlerin und Belén Garijo leitet als Vorstandsvorsitzende einen milliardenschweren Dax-Konzern. Obwohl es diese Beispiele gibt, heißt das jedoch nicht, dass wir Frauen jetzt überall sichtbar geworden sind. „Invisible Women“ von Caroline Criado-Perez zeigt schonungslos, wie in so ziemlich allen Lebensbereichen – von der Produktentwicklung über die medizinische Forschung bis hin zur Planung von Gebäuden – die Norm immer noch der Mann ist. Auch und vor allem in Tech wird das deutlich, beispielsweise bei der Entwicklung von Machine-Learning- und AI-Code: Das fängt bei Spracherkennungssoftware an, die eine weibliche Stimme nicht erkennt, und endet bei Algorithmen, die männliche Lebensläufe bevorzugen. Das Buch ist für Frauen und Männer relevant, die Produkte entwickeln, die von allen Menschen ohne Risiken genutzt werden sollen. Das Wissen darum rettet bisweilen Leben: So sind in den USA erst seit 2011 weibliche Dummys bei Crashtests im Einsatz: Dass sie vorher fehlten, führte dazu, dass Frauen bei Autounfällen häufiger schwerste Verletzungen erlitten als Männer.
Von Karsten Kossatz, Co-CEO und Gründer bei Independesk
Mehr und mehr kennzeichnet die radikale Kompromisslosigkeit unsere Diskurse in Politik und Gesellschaft – ob Klimawandel, Atomausstieg, Gendern oder die schwarze Null. Gleichzeitig wird klar: Wir kommen kaum voran. Yasmine M’Barek schafft mit ihrem Buch „Radikale Kompromisse“ einen wunderbaren Vorschlag, wie Wandel gelingen kann und am Ende auch gelingen muss. Oft stehen wir als Gesellschaft nämlich gelähmt zwischen extremen Positionen in Gräben, die in Kantinen und an Stammtischen sichtbar werden. Ja, Unternehmen sind in vielerlei Hinsicht ein Spiegel der Gesellschaft. Die Konflikte, die ausgetragen werden, finden sich schnell in Firmen zwischen unterschiedlichen Generationen oder unterschiedlichen Berufsgruppen wieder. Führungskräfte sollten dieses Buch lesen, um die Mechanik des Wandels zu verstehen. Denn Transformation im Unternehmen kann nur nachhaltig funktionieren, wenn alle Gruppen – die Progressiven, die träge Masse und die Skeptiker – gemeinsam mitgenommen werden. Für mich war das Buch in diesem Jahr ein Eye-Opener, weil die Autorin es schafft, durch Alltagsthemen ein Plädoyer für Tatendrang zu halten, ohne die Realpolitik aus dem Auge zu verlieren – und so schlussendlich aufzuzeigen, dass Kompromisse der beste Weg gegen Stillstand sind.
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Von Kira-Marie Cremer, Social-Media-Beraterin und Host von „New Work Now“
Sophia Amoruso war bis in die 20er arbeitslos, startete ihre Karriere dann mit dem Ebay-Shop Nasty Gal und erschuf sich aufbauend darauf ein Fashion-Imperium. Sie ist mein persönliches Vorbild, wenn es darum geht, etwas umzusetzen, an das niemand anderes glaubt. Amorusos Story wurde sogar verfilmt in der Netflix-Serie „Girlboss“, ist aber auch in ihrem gleichnamigen Buch nachzulesen. Sie wurde von der New York Times als die „Cinderella of Tech“ tituliert, schaffte sie es doch innerhalb von nur fünf Jahren durch Nasty Gal von einer armen Frau zur Multimillionärin. 2017 habe ich in London gelebt und bin bei meinem Streifen durch Buchläden – eine heimliche Leidenschaft von mir – auf „#Girlboss“ gestoßen. Das Buch sprang mir sofort ins Auge und es hat meinen Blick auf Unternehmertum verändert. Karrieren darum herum müssen nicht streng und hochseriös sein, sondern dürfen mit Emotionen, Freigeist und Andersdenken einhergehen. Aus diesen Mustern unserer Arbeitswelt auszubrechen schafft Innovation. Sophia Amoruso zeigt, wie moderne Führung funktioniert, und das sehr hands-on. „#Girlboss“ ist für alle, die sich selbst viel zu oft zu ernst nehmen und es ändern wollen, die einen Tritt in den Hintern benötigen und die ein Businessbuch lesen möchten, das inspiriert.
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Von Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand bei Europace
Holakratie ist „ein revolutionäres Managementsystem für eine volatile Welt“. Es mache jeden Menschen im Unternehmen zu einer Führungsperson, wodurch maximale Agilität und Flexibilität erreicht werde, schreibt Brian J. Robertson in seinem gleichnamigen Buch. Und genau so leben wir die Holakratie auch bei uns im Unternehmen. Als wir Europace im Jahr 2018 komplett holakratisch umorganisiert haben, habe ich dieses Buch entdeckt. Es hat mir als Unternehmer sehr bei der Umstellung der Organisationsform geholfen und in einigen Punkten die Augen geöffnet. Denn Holakratie und somit selbstbestimmtes Arbeiten bedeuten genau das Gegenteil von Chaos, wie viele glauben. Es ermöglicht uns und unseren Mitarbeitenden, selbstständig Entscheidungen innerhalb unserer und ihrer Rollen treffen zu lassen, und erhöht die Geschwindigkeit, in der wir arbeiten. Das Buch gibt Tipps an die Hand, wie Unternehmen es schaffen können, Flexibilität und Agilität zu fördern, zeigt, was schiefgehen kann, und bietet Lösungsvorschläge, wie es strukturell besser laufen wird. Besonders in der heutigen schnelllebigen Welt ist es ein wertvolles Buch, das ich gern aus dem Regal nehme und das Inspirationen für den digitalen Wandel liefert. Deshalb kann ich es jeder Person ans Herz legen, die auf der Suche nach neuen, agilen Führungswegen ist.
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Von Céline Flores Willers, CEO und Gründerin bei The People Branding Company
Unsere Wirtschaft wächst, solange die Bevölkerung ansteigt – so die These von Sebastian Dettmers. Und dies ist nicht von der Hand zu weisen: Seit 1800 hat sich die Weltbevölkerung immerhin verachtfacht! Immer mehr Menschen haben zu Fortschritt, Erfindungen und letztendlich Wohlstand geführt. Diese Entwicklung sieht Dettmers nun in Gefahr: Bereits heute sinken in Deutschland und vielen anderen westlichen Ländern die Einwohnerzahlen, laut Prognosen soll in etwa 40 Jahren auch die Weltbevölkerung schrumpfen, möglicherweise werden am Ende dieses Jahrhunderts weniger Menschen den Planeten bevölkern als heute. Für Dettmers bedeutet das Produktivitätseinbußen und schlussendlich eine Abwärtsbewegung des wirtschaftlichen Wachstums. Jedoch gibt es auch gute Nachrichten, denn wir können etwas tun. Er fragt: Warum schon mit 65 in Rente gehen? Warum nicht gezielt die Einwanderung von Fachkräften fördern? Oder mehr in Bildung investieren? Es gibt Wege, um Wohlstand zu generieren – ohne dass ständig mehr Menschen geboren werden. Meinungsstark und klug diskutiert Sebastian Dettmers ebendiese Fragen. Dabei zeigt er innovative Wege auf, dem großen Arbeitnehmermangel entgegenzuwirken. Mich als Unternehmerin und Gründerin hat dieses Buch sehr inspiriert.
Von Christian Deponte, VP EMEA Central bei New Relic
Carol Dweck erklärt in „Mindset“ auf wunderbar schlüssige Weise, wie wir ein bewusstes Growth-Mindset nutzen können, um beruflich, aber auch in herausfordernden privaten Situationen voranzukommen und wie wir durch Praxisübungen lernen können, uns weniger selbst im Weg zu stehen. Die Autorin beschreibt, dass nicht Talent, sondern das Selbstbild für die Entwicklung eines Menschen entscheidend ist und wie jeder Mensch ein formbares Growth-Mindset entwickeln kann. Natürlich bedeutet das nicht, dass wir dadurch immun gegen negative Einflüsse unserer Umwelt werden oder dass soziale Unterschiede kein Ungleichgewicht in der Verteilung von Chancen bedeuten. Uns allen ist bewusst, dass diese Probleme leider immer noch Teil unseres Alltags sind. In einer Zeit, in der mentale Gesundheit, Diversität und Individualität im Fokus stehen wie noch nie zuvor, kann dieses Buch aber mit Sicherheit dabei helfen herauszufinden, welche Art von Selbstbild wir haben und wie wir es ändern und uns erfolgreich entwickeln können, um ein Stück mehr Kontrolle über den eigenen beruflichen Erfolg zu erlangen. Dweck greift dabei übrigens auf eigene Erkenntnisse zurück, sie ist promovierte Psychologin und forscht unter anderem zur positiven Psychologie an der Stanford-Universität. Sie gilt als echte Ikone auf dem Gebiet.
Von Aylin Karabulut, CBDO bei Employers for Equality
Führung und Emotionen passen nicht zusammen? Doch – mit Gefühl schon! In einer spannenden Mischung aus persönlichen Erfahrungen, fundierten Studien und praktischen Tipps läutet die deutsche Microsoft-Managerin Magdalena Rogl achtsam, klug und mutig einen Paradigmenwechsel in ihrem Buch ein. Das Werk „Mit Gefühl“ fokussiert den Kern unserer menschlichen Superkraft: unsere Emotionen. Wir alle haben Gefühle. Und auch wenn wir sie oft ausklammern, spielen diese Gefühle auch und insbesondere in unserem Arbeitsleben eine fundamentale Rolle. Die Führungskraft Magdalena Rogl plädiert dafür, sie stärker wahrzunehmen und zu verstehen. So werden sie zum Schlüssel für mehr Zufriedenheit, Erfolg und Resilienz. Das Buch beschreibt eindrücklich, wie wir Empathie als Schlüssel zu anderen Menschen und vor allem zu uns selbst nutzen können. Für mich setzt dieses Buch dringend gebrauchte Impulse für eine neue Arbeitskultur und bestimmt ein transformatives Verständnis von Führung. Denn die Zeiten, in denen wir mit Pokerface und entkoppelt von unseren menschlichen Empfindungen Unternehmen und Teams leiten, sollten endlich vorbei sein. Es ist eine Pflichtlektüre für alle, die Leadership wirklich nachhaltig leben wollen. Und ganz ehrlich: Welche Führungskraft will das nicht?
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Von Jozsef Bugovics, Mitgründer und Partner bei Cowen
Was haben Formel-1-Rennställe, Pharmaunternehmen und die preußische Armee gemeinsam? Es sind komplexe Organisationen, die eine besondere Art von Führung benötigen, um effektiv und produktiv zu bleiben. Ich habe in meiner Zeit als Mitgründer und Partner einer M&A-Beratung viel erlebt. Immer wieder habe ich mit Managerinnen und Managern gearbeitet, deren Unternehmensorganisation zunehmend komplexer wurde und die Wege einer Führung dieser Strukturen suchten. Das Buch „The Art of Action: How Leaders Close the Gaps Between Plans, Actions and Results“ von Stephen Bungay sehe ich als Playbook für jede aufstrebende Führungskraft in Unternehmen und Organisationen, die schon groß sind oder echte Größe anstreben. In seinem Buch beschreibt der Autor, wie Unternehmen geleitet werden sollten, und gibt den Lesenden praktische Instrumente an die Hand, die sie dabei unterstützen. Wer an agilen Managementmethoden zweifelt, lernt in diesem Business-Buch, dass Selbstverantwortlichkeit keine neumodische Erfindung von Scrum-Mastern ist und wie man Entscheidungsmacht sinnvoll verteilt. Bungay selbst ist ein britischer Unternehmensberater, Historiker und Autor, der derzeit als Direktor des Ashridge Strategic Management Center an der Hult International Business School tätig ist.
Von Ina Roth, Director of Enterprise Architecture bei Ommax
Es gibt viele Bücher rund um die Digitalisierung. Doch das Business-Buch „Digital Work Design – Die Big Five für Arbeit, Führung und Organisation im digitalen Zeitalter“ sticht klar hervor, indem es fundierte Antworten auf die Frage bietet, wie sich ganze Organisationen für das digitale Zeitalter transformieren sollten. Die Autorinnen Isabell M. Welpe, Prisca Brosi und Tanja Schwarzmüller haben über mehrere Jahre hinweg eine Vielzahl an Unternehmen zu ihren Transformationsstrategien untersucht und darauf aufbauend interessante Rückschlüsse gezogen. Sie geben in ihrem Buch ziemlich praxisnahe Einblicke, wie sich kleine, mittlere und große Unternehmen erfolgreich transformieren können. Alle drei Autorinnen arbeiten oder arbeiteten an der Technischen Universität München und sind ausgewiesene Expertinnen auf ihrem Gebiet. Das Buch wurde mir im Netzwerk für weibliche Führungskräfte Working Moms empfohlen. Mein ganz persönliches Learning daraus ist: Es braucht nicht nur die richtigen digitalen Tools, sondern Organisationen müssen sich im Grunde völlig neu aufstellen, um im digitalen Zeitalter erfolgreich arbeiten zu können. Dazu gehört es zum Beispiel, Informationen offen zu teilen, mit klaren Regeln einen Rahmen für echte Autonomie zu schaffen und Hierarchien durch sich selbst organisierende Teams zu ersetzen.
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Von Kilian Kaminski, Mitgründer und CEO von Refurbed
Das Buch „The Ethical Capitalist: How to Make Business Work Better for Society“ von Julian Richer sollte jede Managerin und jeder Manager gelesen haben, denen die Führung ethisch korrekter Unternehmen wichtig ist. Der Kapitalismus ist das einzige Wirtschaftssystem, das sich die Menschen bisher ausgedacht haben und das ein echtes Versprechen von Wohlstand und Wohlergehen bietet. Allerdings hat es auch viele Mängel. Der Autor, selbst ein erfolgreicher Unternehmer, zeigt an unterschiedlichen Beispielen auf, wie Unternehmensstrategien praxisorientiert neu gedacht werden können und sollten – insbesondere in einer sich stetig wandelnden Welt. Ich empfinde das Buch als einen inspirierenden Maßstab zur ethischen Führung von Unternehmen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Julian Richer viele Themen aufgreift, mit denen wir uns im Unternehmen bereits von Anfang an täglich beschäftigen. Ich bin der Meinung, dass jedes Unternehmen sich die Kernbotschaften des Buches zu Herzen nehmen sollte: Verfolge eine Mission, setze Mitarbeitende und Kundinnen beziehungsweise Kunden in den Fokus, halte gegebene Versprechen, liefere hohe Qualität und sei authentisch. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wären gut beraten, einen Blick in das Buch zu werfen.
Von Karolina Mosiadz, Chief Marketing Officer bei Plugsurfing
Mit „The Daily Stoic“ – oder auch: „Der tägliche Stoiker“ – von Ryan Holiday, habe ich ein Buch für mich entdeckt, das mir dabei hilft, über mich selbst hinauszuwachsen und besser mit unvorhergesehenen Veränderungen umzugehen. Auch fällt es mir durch die Tipps darin viel leichter, weniger kritisch mit Fehlern umzugehen. Ryan Holiday zeigt auf, wie man Durchhaltevermögen entwickelt und auf die unterschiedlichsten Herausforderungen reagiert – sowohl im Privat- als auch im Business-Alltag. Zudem schafft „The Daily Stoic“ ein besseres Verständnis für das Menschsein und damit auch ganz wichtig: das Managen der eigenen Emotionen. Kurzum: Das Buch ist eine umfangreiche Sammlung voller praktischer Weisheiten, die einem dabei hilft, sich auf das zu konzentrieren, was man unter Kontrolle hat. Man lernt, sich von Überzeugungen zu trennen, die einen einschränken. Dadurch wird der Alltag viel effizienter. Ich empfehle dieses Buch allen, die versuchen, die Muster hinter dem eigenen Verhalten besser zu verstehen und gesündere Gewohnheiten zu entwickeln. Das Wissen, auf das er zurückgreift, geht auf die stoische Philosophie zurück, eines der wirkungsmächtigsten philosophischen Lehrgebäude der abendländischen Geschichte. Die Stoiker vertraten die Ansicht, dass Glück nur durch gelebte Praxis zu erreichen sei.
Von Markus Becker, Gründer und CEO von Quentic
Der Begriff „Unternehmenskultur“ sollte jeder Führungskraft nicht nur geläufig, sondern auch ein hohes Anliegen sein. Doch wie entstehen Unternehmenskulturen, in denen sich Menschen gut aufgehoben fühlen? Mit „Die angstfreie Organisation“ beziehungsweise „The Fearless Organization“ entwickelte Amy Edmondson, Professorin für Leadership an der Harvard Business School, einen Leitfaden, der genau dies erklärt. Zudem zeigt sie auf, wie Wissen und Innovationen im Unternehmensumfeld gedeihen können. Mich überzeugt der Ansatz der renommierten Autorin, die menschliche Seite der Innovationsgleichung zu betrachten. Hier wird aufgezeigt, dass eine angstfreie Unternehmenskultur dazu beiträgt, einen sichereren, produktiveren und vor allem offeneren Arbeitsplatz zu generieren. „Die angstfreie Organisation“ macht Führungskräften ganz deutlich klar, dass die Etablierung einer guten Unternehmenskultur einen großen Mehrwert für die Abläufe im Unternehmen hat. Vor allem das Konzept der „psychologischen Sicherheit“ muss heutzutage von allen Führungskräften verstanden und praktiziert werden. Unternehmen wie Google haben das erkannt und das Prinzip sogar zur Grundvoraussetzung erfolgreicher Teamarbeit erklärt. Das Buch öffnet Augen und müsste zur Standardlektüre in Business-Schools gehören.
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Von Pia Schratzenstaller, Pressesprecherin bei Shopify
Eines meiner Lieblingsbücher für den Joballtag ist „How to Own the Room“ von der Radiosprecherin, Autorin und exzellenten Comedian Viv Groskop. Nachdem es 2018 erstmals in englischer Sprache erschienen ist, wurde es kürzlich endlich auch ins Deutsche übersetzt. Ein Grund mehr für mich, wieder einmal reinzulesen und vor allem, es in dieser Runde zu empfehlen. „How to Own the Room“ ist ein starkes Buch darüber, was Frauen tun können, um besonders im Business-Umfeld gehört und gesehen zu werden. Sprich: Wie rede und präsentiere ich mich so, dass ich wahrgenommen werden in einem Raum, der oft voll von (häufig lautstarken) Männern ist? Es ist ein Projekt für Frauen über Frauen von einer Frau. Aber nicht nur, denn auch Männern kann ich raten, dieses Buch zu lesen, um mehr über sich selbst und die Kolleginnen um sie herum, herauszufinden. Viv Groskop schafft es, humorvoll über dieses Thema zu schreiben und oftmals ertappe ich mich dabei, dass ich trotz des ernsthaften Inhalts immer wieder herzhaft lachen muss. Öffentliches Reden kann entmutigend sein, aber die Autorin gibt wirklich wirkungsvolle Ratschläge und Beispiele aus dem echten Leben, die euch dabei helfen, euren eigenen Mut zu stärken. Für das Buch wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Wer es gelesen hat, weiß, warum.
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Von Arkadi Jampolski, Co-Gründer und COO bei Wunderflats
Unsere Arbeitswelt verändert sich rapide, was auch daran zu erkennen ist, das New Work in vielen Unternehmen auf dem Vormarsch ist – nicht nur in der Techszene, sondern auch in eher traditionellen Branchen und Berufen. Somit wird auch die Rolle von Führung sich verändern. Gerade für Führungskräfte der Generation Y und Z, die besonders auf einen humanistischen Führungsstil setzen, ist es aber wichtig, auch konkrete Forderungen an Teams und Mitarbeitende zu stellen. In ihrem Radical-Candor-Modell beschreibt Kim Scott genau das. Die Autorin war bereits in Führungspositionen bei Konzernen wie Google und Apple und beschreibt hands-on, warum es radikale Wertschätzung braucht und in welchem Verhältnis ein persönlicher Kontakt auf Augenhöhe und direktes, konstruktives Feedback stehen. Das Buch wurde mir von meinem Co-Gründer Jan Haase empfohlen, hat uns beide überzeugt und somit Einzug in unsere eigene Unternehmenskultur bei Wunderflats gehalten. Es hilft dem ganzen Team, eine gute kommunikative Basis für Feedback zu finden. Ich empfehle allen Führungskräften, sich mit dem Radical-Candor-Theorem auseinanderzusetzen, denn es zeigt uns überdeutlich, wie wir erfolgreich sein können und gleichzeitig unsere Menschlichkeit bewahren. Ein echter Lesetipp!
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Von Rebecca Taylor Clarke, Head of People bei Recruitee
Das Buch „The Making of a Manager“ richtet sich besonders an junge Managerinnen und Manager, die sich das erste Mal in diese herausfordernde Position begeben und sich in ihre neuen Rolle einfinden müssen. Allerdings ist es auch eine wertvolle Lektüre für alle, die schon länger in einer Führungsposition sind oder zukünftig gern ein Team leiten würden. Als Handbuch hat es mich selbst enorm dabei unterstützt, eine bessere Managerin zu werden – es hat viel Witz und gibt praktische Tipps. Die Autorin Julie Zhuo macht es den Leserinnen und Lesern wirklich leicht, sich mit ihr zu identifizieren, sie schreibt sympathisch und nie von oben herab. Es ist immer wieder hilfreich, von Zeit zu Zeit in das Buch reinzulesen, wenn Herausforderungen im Management entstehen oder sich neue Teams formen. Besonders gefallen hat mir, wie Juli Zhuo auch eigene Beispiele benutzt hat, die realistisch und verständlich sind. Anders als viele andere Business-Bücher schreibt sie nicht vage von Erfahrungen oder Prinzipien, sondern taucht tief ein in Szenarien und Handlungsempfehlungen. Gerade für alle, die in der Techbranche arbeiten, ist es ein sehr lohnendes Buch, um sich selbst als Führungskraft zu hinterfragen und dazuzulernen. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.
Von Andreas Krönke, Executive Unit Director bei Piabo PR
Auf das Buch „Jenseits von Europa“ von Sophia Bogner und Paul Hertzberg bin ich durch ein Interview mit den beiden Autoren in der Sendung „Deep Talk“ im Deutschlandfunk Nova aufmerksam geworden. Die beiden Journalisten waren vier Jahre auf unserem Nachbarkontinent Afrika mit seinen 54 Ländern und 1,3 Milliarden Einwohnenden unterwegs. Sie haben in dieser Zeit mit zahlreichen Gründerinnen und Gründern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern gesprochen und diese Begegnungen auf sehr interessante Weise dokumentiert. Sie zeigen mit ihren spannenden Reportagen, dass Afrika nicht nur dritte Welt, sondern ein echter Business-Kontinent ist, und rücken somit viele Klischees ins rechte Licht. Mich hat vor allem diese andere, unbekannte und authentische Perspektive der Menschen dort begeistert. Die vielfältigen Geschäftsmodelle, die sich teilweise sehr von uns in Europa bekannten Systemen unterscheiden, sind wirklich inspirierend und machen Spaß, die Wirtschaftswelt weiter zu denken und neu zu entdecken. Für viele Führungskräfte sind das, wie schon für mich zuvor, sicher ganz neue Blickwinkel, die bestimmt auch die Kreativität hierzulande ankurbeln können. Ich persönlich mag diese Form der Inspiration, weswegen ich das Buch hier gern empfehle.
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Von Sofia Borodulina, Senior Recruiting Consultant bei Talent Tree
Der ehemalige Google-Angestellte Chade-Meng Tan hat es geschafft, Meditation und Achtsamkeit im Wirtschaftsleben zu etablieren. Und das ohne Räucherstäbchen, sondern durch die nüchternen Brille eines Ingenieurs betrachtet. Denn Achtsamkeit schärft die emotionale Intelligenz. Und aus meiner langjährigen Erfahrung als Recruiterin heraus kann ich allen, die eine Führungs- oder Unternehmendenkarriere anstreben, ans Herz legen, dass sich das bekannte Sprichwort häufig bewahrheitet: „Technical skills will get you the job, emotional intelligence will get you the promotion.“ Tan gibt Tipps zu viel diskutierten Themen wie etwa einer gesteigerten Resilienz und leichteren Entspannung. In der derzeitigen angespannten Wirtschaftslage können solche Fähigkeiten ungemein weiterhelfen, um dennoch weiterhin fokussiert und effektiv zu arbeiten. Zuletzt zeigt er auf, wie Glück in der Arbeit auch in uns selbst liegen kann – durch Vergnügen („Pleasure“), Leidenschaft („Passion“) und Sinn („Purpose“), wie er selbst sagt. Chade-Meng Tan hat auf Basis dieser Werte sogar einst für Google ein Gesundheitsprogramm für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt, das über die Unternehmensgrenzen hinweg populär geworden ist. „Search Inside Yourself“ ist nicht nur für Führungs-, sondern auch für Fachkräfte hochrelevant.