Alles, was wir über die neuen Apple-Phones zu wissen glauben
Apples nächste iPhone-Generation mit der Unglücks- und Ordnungszahl 13 ist noch einige Wochen entfernt. Schon jetzt kursieren viele Details über die neuen Modelle. Unter anderem sollen die Pro-Versionen ein 120-Hertz-Display erhalten. Touch-ID im iPhone-13-Display ist aber wohl gestorben.
Mit den vier iPhone-12-Modellen hatte Apple 2020 seinen Geldruckmaschinen ein großes Redesign verpasst. Die Geräte, deren Optik mit ihren kantigen Gehäusen an Klassiker wie das iPhone 5 angelehnt ist, trumpften mit besserer Kamera, teils größeren Akkus und unterschiedlichen Display-Diagonalen auf. Zudem hat Apple mit ihnen das neue Magsafe-Feature eingeführt, das nicht nur zum induktiven Laden, sondern auch für das Anbringen von Zubehör genutzt werden kann.
Nach dem großen Design-Update in 2020 ist für die 2021er Modellgeneration letzten Berichten zufolge weniger Überarbeitung hinsichtlich des Designs angesagt, stattdessen scheint es eher eine neue „S-Klasse“ zu werden, die durch inkrementelle Verbesserungen glänzen soll. Die nächste iPhone-Generation kann daher als ein verbessertes iPhone 12 eingestuft werden, von der Apple sich aber einen reißenden Ansatz erhofft: Berichten zufolge hat der Hersteller ein 20 Prozent größeres Produktionsvolumen als in den Vorjahren in Auftrag gegeben.
Als Ursache für das kleinere Upgrade, das etwa einem Schritt vom iPhone X aufs iPhone Xs entspräche, nennen Insider unter anderem die Covid-19-Pandemie, durch die Apples Entwicklerteams stark bei der Arbeit ausgebremst worden seien. Dennoch scheinen die kommenden iPhones ein paar spannende Features zu erhalten. Auf der anderen Seite hatte Apple noch nie zwei Jahre in Folge komplett neu gestaltete Geräte eingeführt.
Contents
- 1 Ungeklärte Namensfrage: iPhone 12s oder 13?
- 2 iPhone 13 wohl wieder in 4 Größen – wieder ohne Touch-ID
- 3 iPhone 13 Pro mit 120-Hertz- und Always-on-Display nicht ausgeschlossen
- 4 iPhone 13: Verbesserte Kamera auch bei Nicht-Pro-Modellen
- 5 iPhone 13: Ein Modell ganz ohne Anschlüsse?
- 6 iPhone 13 womöglich mit Reverse-Wireless-Charging
- 7 Wann kommt das iPhone 13?
Ungeklärte Namensfrage: iPhone 12s oder 13?
Nicht nur wegen des eher kleineren optischen Updates könnte Apple bei seiner nächsten iPhone-Generation nicht auf die 13 springen, sondern sie 12s taufen. Denn die 13 gilt in vielen Kulturen als Unglückszahl – es gibt mit Triskaidekaphobie sogar einen Fachbegriff dafür. Die Angst vor der 13 geht teils so weit, dass in manchen Hochhäusern die 13. Etage fehlt und auf den 12. Stock direkt der 14. Stock folgt. Glaubt man einer Umfrage von Sellcell, würden 18,3 Prozent der 3.000 Befragten kein iPhone 13 kaufen. Satte 74 Prozent würden einen anderen Namen als iPhone 13 für die nächste iPhone-Generation bevorzugen, wobei iPhone (2021) mit 38 Prozent der bevorzugte Name sei. Andere Antworten waren iPhone 21 (16 Prozent), iPhone 12S (13 Prozent) und iPhone 14 (7 Prozent).
Abgesehen von der Umfrage deuten auch ein Bericht von Trendforce und Informationen vom Leaker Jon Prosser auf die Bezeichnung iPhone 12s hin. Trendforce schreibt durchgehend von iPhone 12s, Prosser will schon im Februar von der Namensgebung erfahren haben und verweist auf sein Youtube-Video. Angesichts Triskaidekaphobie und der weiteren Berichte könnte es wohl in diesem Jahr auf ein iPhone 12s hinauslaufen. Widersprüchliche Nachrichten stammen indes vom taiwanischen Branchenblatt „Economic Daily News“, die erfahren haben will, dass es trotz der Unglückszahl ein iPhone 13 werden soll. Wir gehen mittlerweile auch eher von einem iPhone 13 aus.
iPhone 13 wohl wieder in 4 Größen – wieder ohne Touch-ID
Abseits der mehr oder weniger unklaren Namensfrage sind allerlei Details im Umlauf: Wie erstmals im Oktober 2020 dürfte Apple auch in diesem Jahr wieder auf vier verschiedene iPhone-Varianten setzen. Zwar verkauft sich das Mini-Modell nicht sonderlich gut, in diesem Jahr soll es dennoch einen Nachfolger geben. Entsprechend können wir auf ein Modell mit 5,4 Zoll, zwei mit 6,1 und ein weiteres mit 6,7 Zoll setzen, wobei zwei von ihnen in der Pro-Reihe verortet sein dürften. Glaubt man Mark Gurman von Bloomberg, der für seinen ausgezeichneten Draht zu Apple-Informanten bekannt ist, werden die neuen iPhone-Modelle einer sanften Modellpflege entsprechen und die internen Codenamen D16, D17, D63 und D64 tragen. Seine Aussagen decken sich mit denen des Leakers Max Weinbach, dessen Quellen davon ausgehen, dass vor allem die mattierte Rückseite der Pro-Modelle überarbeitet und griffiger werde.
Eines der seit Monaten kolportierten Highlights der iPhone-13-Serie sollte eigentlich die Rückkehr des Fingerabdrucksensors Touch-ID sein, der mit dem iPhone X (Test) gegen die 3D-Gesichtserkennung Face-ID sukzessive in fast allen Modellen ersetzt wurde. Es hieß bislang, dass Apple einen In-Display-Fingerabdrucksensor in seine neue Modellgeneration integrierten könnte, wie es bei vielen Android-Smartphones Standard ist. Mark Gurman erteilt den Hoffnungen indes eine Absage: Apple habe diese Funktion in diesjährigen Geräten getestet, jedoch wird sie wahrscheinlich nicht in dieser Generation erscheinen.
Zwar integrierte Apple mit iOS 14.5 eine neue Entriegelungsfunktion für seine iPhones, mit der sich die Geräte per Apple Watch entsperren lassen – das ist gerade in Covid-19-Zeiten mit Mund-Nasen-Schutz-Pflicht an vielen Orten durchaus sinnvoll – , die Rückkehr eines Fingerabdrucksensors wäre für viele aber vermutlich eine willkommene Ergänzung zur 3D-Gesichtserkennung gewesen.
Auch wenn Apple wohl auf die Rückkehr von Touch-ID verzichtet, soll die frontseitige Face-ID-Sensorphalanx etwas verkleinert werden. Langfristig plane Apple indes, die Notch komplett abzuschaffen, um die komplette Front mit Bildschirm zu füllen. Als Übergangslösung bei der 2022er- oder 2023er Modell-Reihe sei mit einer Punchhole-Kamera im Bildschirm zu rechnen, heißt es.
iPhone 13 Pro mit 120-Hertz- und Always-on-Display nicht ausgeschlossen
Neben einer kleineren Notch wird außerdem eine verbesserte Bildschirmtechnologie erwartet, die ursprünglich schon in den iPhone-12-Modellen hätte landen sollen: Die Rede ist von Displays mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz, die zumindest in die Pro-Versionen der 2021er Generation einziehen sollen.
Wie das Portal The Elec und auch Bloomberg berichten, werde Apple dafür auf Samsungs LTPO-Bildschirme zurückgreifen, die auch schon im Galaxy S21 Ultra (Test) und Oneplus 9 Pro (Test) verbaut werden und eine um 16 Prozent verbesserte Energieeffizienz als bisherige Lösungen besitzen. Es wird vermutet, dass Apple beim iPhone 12 zugunsten einer besseren Laufzeit auf ein 120-Hertz-Display verzichtet hatte. Jedoch könnten nicht alle iPhone-13-Varianten mit der höhen Bildwiederholrate ausgestattet sein, sondern womöglich nur die Pro-Versionen.
In der Android-Welt gehören Displays mit 90 bis 144 Hertz vor allem im Oberklassebereich seit einer Weile zum Standard. Apple wäre mit der Technologie Nachzügler im iPhone-Bereich; die iPad-Pro-Modelle haben diese Technologie, die Apple „Promotion“ nennt, bereits seit einer Weile an Bord.
iPhone 13 wohl mit Always-on-Display
Der Leaker Max Weinbach will außerdem erfahren haben, dass Apple seiner kommenden iPhone-Reihe ein Always-on-Display, womöglich als ein exklusives iOS-15-Feature, verpassen könnte. Diese Funktion gibt es auf Android-Smartphones schon seit Jahren. Sie zeigt im Standby-Modus unter anderem Uhrzeit, Datum und neue Nachrichten an. Dem Leaker zufolge soll das Display jedoch nur leicht anpassbar sein und wie ein reduzierter Sperrbildschirm aussehen – Uhrzeit und Akkuladung seien stets sichtbar. Neue Benachrichtigungen würden in Form von Symbolen angezeigt werden. Beim Empfang werde eine Benachrichtigung normal eingeblendet, der Bildschirm leuchte jedoch nicht vollständig, sondern nur gedimmt auf.
iPhone 13: Verbesserte Kamera auch bei Nicht-Pro-Modellen
Zwar hatte Apple die Kameras seiner iPhone-12-Serie schon massiv aufgewertet und die Pro-Max-Variante mit einer Sensor-Shift-Bildstabilisierung versehen, glaubt man einem Bericht aus Südkorea von ET-News, soll diese aus der DSLR-Fotografie entlehnte Stabilisierung nun aber auch in weiteren Modellen, mindestens dem kleineren iPhone 13 Pro, Einzug halten. Manche Brancheninsider gehen gar davon aus, dass die Bildstabilisierung der Pro-Max-Version auf das komplette 2021er-Lineup ausgeweitet werden könnte. Bei der Sensor-Shift-Stabilisierung wird der komplette Sensor stabilisiert und nicht, wie bei Smartphones üblich, nur die Linse. Low-Light-Aufnahmen sollen selbst bei zweisekündiger Belichtung frei von Verwackelungen sein.
Es wird zudem erwartet, dass die Pro-Modelle weiterhin drei Kamerasensoren auf der Rückseite verbaut haben werden, während die etwa günstigeren Modelle wieder zwei Hauptkameras plus den bisher für die Pro-Modelle vorbehaltenen Lidar-Sensor verbaut haben könnten. Trendforce geht jedoch davon aus, dass Lidar vorerst den Pro-Modellen vorbehalten bleibe. Mit Lidar sollen Augemented-Reality-Funktionen für eine breitere Masse verfügbar gemacht werden. Wir erinnern uns: Tim Cook hält diese Technologie für das nächste große Ding.
Verbessert werden soll auch die Ultraweitwinkelkamera: Das im iPhone 12 verbaute Fünf-Linsen-Element mit f/2,4-Blende soll gegen ein Sieben-P-Linsen-Element mit f/1,8-Blende ausgetauscht werden, das berichten nahezu deckungsgleich der Analyst Ming-Chi Kuo und Weinbach. Laut Everything Apple Pro, der seine Informationen unter anderem von Max Weinbach bezieht, soll die Pixelgröße in diesem Jahr von 1,7 Mikrometer auf zwei Mikrometer wachsen. Fotos, die mit der 13er-Serie aufgenommen werden, sollen dadurch mehr Details und weniger Rauschen aufweisen – besonders bei schlechten Lichtverhältnissen. Auch die optische Zoomfunktion werde verbessert, munkelt man.
Kuo erwartet abseits kleiner Optimierungen keine signifikanten Upgrades der iPhone-Kameras bis mindestens 2022 – zuletzt prognostizierte er, dass die iPhone-14(?)-Serie eine 48-Megapixel-Kamera bekommen soll. Trotz der geringeren Änderungen an den Kameras könnte Apple die Kameraqualität der 13er-Serie durch softwareseitige Verbesserungen steigern.
Für eine nochmals verbesserte Performance wird es einen neuen Prozessor aus eigener Entwicklung geben, der vermutlich A15 Bionic getauft wird. Der Chip wird letzten Informationen zufolge im Fünf-Nanometer-Plus-Verfahren (5nm+) beim Auftragsfertiger TSMC produziert.
Die verbesserte Rechenleistung könnte Apple unter anderem dazu nutzen, einen Porträtmodus für Videos einzuführen. An diesem Feature arbeite Apple schon „eine ganze Weile“, will Weinbach erfahren haben. Mit der Funktion sei es möglich, ein Porträtvideo aufzunehmen und die Tiefenschärfe nachträglich zu ändern. Darüber hinaus plane Apple die Einführung einer Astrofotografie-Funktion, mit der Sterne oder der Mond per Langzeitfotografie aufgenommen werden können. Google bietet dieses Feature bei seinen Pixel-Modellen schon seit Jahren.
iPhone 13: Ein Modell ganz ohne Anschlüsse?
Seit Jahren kursieren Gerüchte, nach denen Apple alle Anschlüsse bei seinen iPhones loswerden will. Nach der Audiobuchse könnte in diesem Jahr auch der Lightning-Port dran glauben. Das berichtet neben Mark Gurman auch der Leaker John Prosser. Prosser sagte 2020, dass Apple eher alle Anschlüsse komplett streiche, statt von Lightning auf USB-C umzusteigen. Schon das iPhone X von 2018 wäre beinahe anschlussfrei gewesen. Da aber damals kabelloses Laden noch langsamer als das Aufladen per Kabel vonstatten ging, hätte man sich unter anderem deshalb dagegen entschieden. Mindestens eines der kommenden iPhone-Modelle könnte vollständig frei von Anschlüssen sein, heißt es. Entsprechende Patente für eine Art Magsafe- oder Pogo-Pin-Ladeanschluss an iPhones hat Apple jüngst zugesprochen bekommen, heißt es bei Patently Apple.
iPhone 13 womöglich mit Reverse-Wireless-Charging
Mit der magnetischen Ladelösung Magsafe hat Apple schonmal dafür gesorgt, dass das iPhone 12 auch kabellos zuverlässig geladen werden kann, wenngleich die Ladeleistung von maximal 15 Watt mit kompatiblen Ladepads nicht sonderlich schnell ist. Das kann sich aber noch ändern, zumal die Mitbewerber schon Wireless-Charging mit bis zu 50 Watt realisieren. Hinweise auf eine verbesserte kabellose Ladeleistung stammen von Max Weinbach, der erfahren haben will, dass die Magsafe-Ladespulen der iPhones vergrößert werden sollen. Weiter könnten die nächsten iPhones eine Reverse-Wireless-Charging-Funktion erhalten, mit der sich etwa die Airpods im Case aufladen lassen können, indem sie auf die Geräterückseite gelegt werden. Schon mit iOS 14.7 führt Apple erste Ansätze dieser Funktion ein: Das Magsafe-Batteriepack lässt sich über ein iPhone aufladen. Dafür muss das Smartphone aber per Lightning-Anschluss mit Strom versorgt werden.
Neben einer erweiterten Qi-Wireless-Ladefunktion könnte Apple in diesem Jahr zudem die Akkukapazität erhöhen, wodurch die iPhone-13-Modelle womöglich ein wenig an Gewicht zulegen könnten. Das zumindest berichtet der Analyst Ming-Chi Kuo.
Nicht nur von reinem kabellosen Laden können wir beim 2021er iPhone ausgehen, auch die Datenübertragung zwischen Geräten könnte schneller vonstatten gehen. Dafür zumindest gibt es Hinweise, denen zufolge Apple den latenzfreien WLAN-Standard 802.11ay in die künftigen Smartphones integrieren wird. Mit dem iPhone 11 hatte Apple zudem schon einen U1-Ultrabreitband-Chip eingeführt, der als GPS fürs Wohnzimmer beschrieben wird und mit der Zeit immer neue Einsatzmöglichkeiten bringen soll. Darüber hinaus soll Apple ein breiteres Spektrum von 5G-Frequenzen unterstützen als die erste iPhone-Generation mit dem schnellen Mobilfunk.
Beim Speicher wird es letzten Gerüchten zufolge keine Änderungen geben, wenngleich es zwischenzeitlich hieß, Apple könnte seine Pro-Modelle möglicherweise mit bis zu einem Terabyte anbieten. Das bedeutet, dass die Standardversionen mit 64-, 128- und 256-Gigabyte-Optionen angeboten werden dürften, die Pro-Versionen mit 128, 256 und 512 Gigabyte.
Wann kommt das iPhone 13?
Vorgestellt werden dürfte Apples nächste iPhone-Generation – sofern nicht abermals durch die Corona-Pandemie ausgebremst – womöglich wieder traditionsgemäß im September. 2020 hatte Apple seine iPhone-12-Modelle wegen der Corona-Pandemie erst Mitte Oktober enthüllt. Davon geht unter anderem der Analyst Kuo aus, der meint, dass der Zeitplan für die Massenproduktion des iPhone 13 der gleiche sei wie für Modelle vor der 12er-Reihe. Das bedeutet, dass alle iPhone 13er-Modelle bis September 2021 verfügbar sein könnten, sofern es nicht wieder zu Verzögerungen komme. Von diesem Zeitplan gehen auch die Analysten von Wedbush aus. Sie die berichteten, dass die 2021er-iPhone-Modelle bis Ende September auf den Markt kommen würden. Prosser meint, dass das iPhone-Event in diesem Jahr am 14. September stattfinden könnte.
Was die Preisgestaltung anbelangt, soll Apple sich an den Preisen der 12er-Reihe orientieren. Damit dürften die Basismodelle zwischen ab 780 und 880 Euro kosten. Bei den Pro-Versionen geht es dann vermutlich ab etwa 1.100 Euro los.
Artikel zuletzt aktualisiert am 15. Juli 2021.