Drucker Testsieger 2022
Nur drucken, das reicht für die meisten Haushalte nicht aus. Homeoffice und Homeschooling verlangen mehr Talente, dementsprechend begehrt sind Tinten-Multifunktionsdrucker, die drucken, kopieren und scannen können. Der Testsieger von Stiftung Warentest ist erstmals in allen Bereichen gut und mit Tinte aus Flaschen verschwinden dabei sogar die Kostenfallen.
Ohne Drucker geht es Zuhause in der Regel nicht, auch nicht im Jahr 2022. Selbst wenn ihr nicht ständig druckt – ab und zu ist es doch praktisch, wenn man Arbeitsmaterial aus der Schule drucken, einen Fotoabzug in guter Qualität zu Papier bringen oder eine Bescheinigung schwarz auf weiß in Händen halten kann. Mit dem Drucken ist es allerdings nicht getan: Auch Kopien von Dokumenten sind manchmal praktisch und wer vorhandene Dokumente einscannen kann, bearbeitet diese einfach am Computer nach.
Kurzum, es lohnt sich nach einem Multifunktionsgerät Ausschau zu halten. Die Stiftung Warentest hat sich in Ausgabe 4/2022 insgesamt 14 Tinten-Multifunktionsdrucker angesehen, die zwischen 80 und 650 Euro in der Anschaffung kosten. Nur kurz zur Klarstellung: Die Geräte drucken mit Tinte und können neben Drucken auch noch Scannen und Kopieren, manche haben sogar noch eine Faxfunktion, wenn ihr auch mal mit dem Gesundheitsamt kommunizieren müsst, hüstel.
Bisher war es aber immer so, dass es keine Geräte gab, die in allen Disziplinen gute Leistungen unter Beweis gestellt haben. Das hat sich laut Stiftung Warentest im aktuellen Test geändert. Es gibt eine breite Auswahl an gut bewerteten Druckern aus verschiedenen Preisklassen. Außerdem gibt es mit dem Testsieger einen Alleskönner und dank Nachfülltinte aus Flaschen bleiben auch die Kosten überschaubar.
Contents
- 1 Tinten-Multifunktionsdrucker: Zwei Empfehlungen aus Stiftung Warentest 04/2022
- 2 Testsieger Canon Maxify GX6050
- 3 Preistipp Canon Pixma G650
- 4 Tinten-Multifunktionsdrucker kaufen: Darauf solltet ihr achten
- 5 So testet Stiftung Warentest Tinten-Multifunktionsdrucker
- 6 Schnelle Antworten auf wichtige Fragen
Tinten-Multifunktionsdrucker: Zwei Empfehlungen aus Stiftung Warentest 04/2022
Testsieger | Preistipp | |
Produkt | Canon Maxify GX6050 | Canon Pixma G650 |
Preis | ca. 500 Euro | ca. 320 Euro |
Gesamtwertung bei Stiftung Warentest | gut (1,8) | gut (2,2) |
Vorteile | Erreicht als einziges Gerät im Test beim Drucken, Scannen und Kopieren eine gute Bewertung, sparsam dank Nachfülltinte aus Flaschen, druckt schnell, Duplexdruck möglich, automatischer Vorlageneinzug | Druckt und scannt gut, sparsam dank Nachfülltinte aus Flaschen, vergleichsweise leicht |
Nachteile | Handhabung verbesserungswürdig, Foto-Scans nur Durchschnitt | Schwächen beim Kopieren, langsame Arbeitsweise, Handhabung verbesserungswürdig, kein LAN-Anschuss, kein 5 GHz WLAN |
Angebot | Cyberport | Alternate |
Testsieger Canon Maxify GX6050
Vorteile:
- Druckt, scannt und kopiert gut
- Niedrige Druckkosten
Nachteile:
- Foto-Scans nur Durchschnitt
Der Canon Maxify GX6050 fährt einen bemerkenswerten Testsieg bei Stiftung Warentest ein. Nicht, dass er mit der Gesamtnote 1,8 die Konkurrenz komplett deklassieren würde. Nein, ein anderes Modell rückt ihm sogar recht nah auf die Pelle. Bemerkenswert ist, dass es jetzt erstmals einen Tinten-Multifunktionsdrucker gibt, der alle drei Disziplinen gut beherrscht, also drucken, scannen und kopieren. Wenn ihr also keine Kompromisse machen wollt, holt euch den Testsieger.
Aber der Reihe nach, derzeit muss man satte 500 Euro für den Canon hinlegen, da darf es dann natürlich auch gute Qualität sein. Die schafft er fast überall, nur beim Scannen von Fotos und beim Kopieren von Text ist er mittelprächtig, ansonsten stimmt die Qualität bei Schwarz-Weiß-Text, Farbseiten und Fotos.
Dank Nachfüllflaschen für die Tinte gelingt das Ganze auch mit überschaubaren Druckkosten, sprich ihr müsst beim Testsieger nicht befürchten, dass das dicke Ende mit horrenden Verbrauchskosten erst noch auf euch zukommt. Stiftung Warentest berechnet 0,7 Cent pro Textseite, 1 Cent pro Farbseite und 8,5 Cent pro A4-Foto.
Preistipp Canon Pixma G650
Vorteile:
- Druckt und scannt gut
- Niedrige Druckkosten
Nachteile:
Der Preistipp kommt vom selben Hersteller wie der Testsieger. Insgesamt landet der Canon Pixma G650 auf Platz 3 bei der Stiftung Warentest und fährt auch die Gesamtnote „gut“ ein. Mit einem Schnitt von 2,2 gibt es aber schon einen kleinen Abstand zur Spitze. Der Straßenpreis liegt derzeit bei rund 320 Euro, im Vergleich zum Testsieger immer noch satte 180 Euro Ersparnis.
Der Pixma druckt und scannt auch gut, wenn auch nicht ganz so gut wie der Testsieger. Beim Kopieren kommt das Gerät aber nicht über „befriedigend“ hinaus. Was ihr unbedingt wissen müsst: Der Preistipp ist der langsamste Drucker im Testfeld. Wenn ihr also ungeduldig oder immer zu spät dran seid, dann werden euch die 16 Sekunden pro Druckseite so richtig auf die Palme bringen.
Auch der Preistipp wird per Flasche mit Nachfülltinte versorgt, was auch in diesem Fall die Druckkosten schön überschaubar hält. Ins WLAN klinkt sich der Drucker nur per 2,4 GHz ein, 5 GHz beherrscht er nicht und auch ein LAN-Port fehlt. Mit 0,6 Cent pro Textseite ist er sogar einen Tick günstiger als der Testsieger. Pro A4-Foto fallen allerdings schon 12 Cent an.
Tinten-Multifunktionsdrucker kaufen: Darauf solltet ihr achten
Mit dem Testsieger deckt ihr alle Bereiche gut ab, hier kann man nicht viel falsch machen. Außer ihr habt Spezialanforderungen und braucht eine bestimmte Funktion, die dem Testsieger fehlt, etwa ein Fax, randloser A4-Druck oder doppelseitiger Vorlageneinzug. Ansonsten gilt, die wichtigste Funktion ist meist das Drucken und das sollte ein Drucker auch gut und günstig können.
Checkt auf jeden Fall Verbrauch und Kosten für eure Anforderungen, etwa wenn ihr viele Texte oder Fotos druckt. Wem der Testsieger zu teuer ist, der hat auch noch günstigere Modelle zur Auswahl. Wenn ihr sehr wenig druckt, fahrt ihr mit Modellen mit Patronen günstiger. Doch die sind auch schlechter für die Umweltbilanz.
Ansonsten bleibt nur noch der Blick auf die Extras. Ins Netzwerk finden alle Drucker, aber LAN kann nicht jeder und auch mit 5 GHz WLAN kommt nicht jedes Modell klar. Duplexdruck und automatischer Vorlageneinzug ist sicher nützlich, aber für viele Nutzer kein Muss. Ob man 2022 noch ein Fax braucht, ist fraglich, einige Modelle haben noch eine entsprechende Funktion eingebaut.
Tinten-Multifunktionsdrucker: So viel bekommt ihr für euer Geld
Tintendrucker sind günstig, diese alte Weisheit stimmt in manchen Bereichen immer noch. Der günstigste Tinten-Multifunktionsdrucker im Test kostet nur 80 Euro, landet aber auch auf dem letzten Platz. Das teuerste Gerät schlägt immerhin mit 650 Euro zu Buche, das ist mehr als das Achtfache des Billigheimers. Was also kaufen?
Was man aktuell sagen kann: Es gibt Drucker, bei denen lässt sich Tinte durch Flaschen günstig nachfüllen. Diese Modelle kosten aber in der Anschaffung mehr. Die günstigen Tinten-Drucker dagegen arbeiten mit klassischen Patronen. Hier zahlt ihr dann höhere Druckkosten. Ansonsten unterscheiden sich die Modelle technisch nicht.
Drucken und Scannen wird von vielen Modelle gut erledigt, schwieriger fällt ihnen das Kopieren. Vernetzen lassen sich heute alle getesteten Drucker, WLAN ist dabei der Standardweg. Doch meist gelingt das nur im 2,4-GHz-Bereich. Wenn ihr 5 GHz wollt oder per LAN-Kabel den Drucker anschließen möchtet, müsst ihr die Ausstattungsdetails studieren. Die restliche Ausstattung ist Geschmackssache: Automatischer Vorlageneinzug, randloser Druck oder Duplexfunktionen können wichtig sein, Standard sind sie nicht in jedem Modell.
Mit Tinte sparen beim Drucken
Was kostet euch das Drucken? Stiftung Warentest hat die Tintenkosten für verschiedene Fälle ausgerechnet:
- Textseiten: 0,7 Cent fallen beim Testsieger pro Seite an. Das ist aber nicht der niedrigste Wert im Test, mit 0,2 Cent sind zwei Modelle von Epson und HP am günstigsten. Auf der anderen Seite werden beim Schlusslicht 8,5 Cent pro Seite fällig.
- Farbseiten: Eine Farbseite kostet bei Testsieger und Preistipp 1 Cent, das kann man sich gut merken. Günstiger geht es aber auch, etwa bei Epson und HP für 0,5 Cent. Damit ist ein Farbdruck hier günstiger als ein Schwarz-Weiß-Exemplar bei der Konkurrenz. Der teuerste Seitenpreis liegt hier bei 14 Cent.
- A4-Fotos: Am teuersten ist der Fotodruck, hier fallen beim Testsieger 8,5 Cent an. Viel günstiger geht es nicht, ein anderes Canon-Modell schafft 7 Cent. Jetzt heißt es anschnallen, denn am teuersten ist ein Epson-Modell mit 3 Euro pro Fotoseite.
Zeit ist wichtig! Oder doch egal?
Schnelligkeit ist in vielen Bereichen wichtig, auch beim Drucken, Scannen und Kopieren. Für den privaten Einsatz gilt das aber nicht so ausdrücklich wie bei Druckern im Unternehmen. Ob ihr jetzt am Abend den Ausdruck in zwei oder 16 Sekunden schafft, dürfte meist nicht entscheidend sein, in Büros mit hohem Druckaufkommen ist das schon eher ein Argument. Doch auch hier hat Stiftung Warentest genau nachgemessen:
- Druckzeit Text: Top sind 2 Sekunden, der Testsieger liegt mit 3 Sekunden nah dran. Der schlechteste Wert sind 16 Sekunden, ausgerechnet der Preistipp ist derart langsam.
- Druckzeit A4-Foto: Der Fotodruck dauert deutlich länger als eine Textseite. Der Spitzenwert liegt bei 1:20 Minuten. Doch es kann sich auch auf 10:25 Minuten ziehen.
- Scanzeit Text: Eine Textseite sollte in ein paar Sekunden eingescannt sein, die gemessenen Zeiten variieren zwischen 5 und 25 Sekunden.
- Scanzeit A4-Foto: Fotos-Scans dauern länger, aber nicht allzu viel. Stiftung Warentest hat 10 bis 40 Sekunden gemessen.
- Kopierzeit Text: Auch bei Textkopien sollten die Geräte nicht trödeln, top sind hier 5 Sekunden, lahm dagegen 20.
- Kopierzeit A4-Foto: Eine ganz andere Baustelle sind Kopien von Fotos. Richtig schnell sind 25 Sekunden, es können aber auch 5:35 Minuten vergehen.
Nachfüllflasche vs. Tintenpatrone
Die getesteten Tinten-Multifunktionsdrucker unterscheiden sich beim Tintenbehälter:
- Flasche: Die in der Anschaffung teureren Modelle haben Tintentanks, die ihr über Flaschen befüllen könnt. Das ist besser für die Umwelt und senkt auch die Druckkosten. Allerdings holt ihr die Kosten nur wieder bei entsprechend höherem Druckaufkommen wieder rein.
- Patrone: Die eher günstigeren Modelle werden mit klassischen Tintenpatronen bestückt. Hier gilt noch das alte Modell: Drucker günstig, Patrone teuer. Das lohnt sich nur, wenn ihr wenig druckt. Stiftung Warentest hat den besten Flaschendrucker und den besten Patronendrucker verglichen, ab 2.600 Farbseiten lohnt sich der teurere Drucker.
So testet Stiftung Warentest Tinten-Multifunktionsdrucker
Multifunktion bedeutet bei den Druckern im Grunde drei Disziplinen: Drucken (20 %), Scannen (10 %) und Kopieren (15 %) sind die zentralen Elemente im Test. Dabei wurden Schwarz-Weiß-Texte sowie Farb- und Fotoverarbeitung untersucht und jeweils eine Geschwindigkeitsmessung gemacht. Dann mit 20 % auch noch ganz wichtig waren die Tintenkosten sowie Handhabung (15 %). Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften runden den Test mit je 10 % ab. Alle Infos zum Testverfahren findet ihr auf der entsprechenden Seite der Stiftung Warentest.
Verlierer im Test
Verlierer im Test sind im Grunde genommen die Drucker mit Patronen. Im Gegensatz zu den Modellen mit Tintennachfüllflaschen sind ihre Druckkosten wesentlich höher. Die restlichen Funktionen unterscheiden sich dagegen nicht. Der günstigste Drucker in der Anschaffung, ist auch gleichzeitig das schlechteste Modell im Test. Der Canon Pixma TS3450 erreicht nur noch eine ausreichende Gesamtbewertung und kopiert nur mangelhaft.
Schnelle Antworten auf wichtige Fragen
Was ist der beste Drucker für Zuhause?
Laut Stiftung Warentest ist der beste Tinten-Multifunktionsdrucker 2022 der Canon Maxify GX6050. Er kostet derzeit rund 500 Euro, Tinte lässt sich aber günstig über Flaschen auffüllen.
Welcher Drucker ist gut und günstig?
Ist der Testsieger zu teuer, solltet ihr den Preistipp für 320 Euro in die engere Wahl nehmen. Der Canon Pixma G650 druckt und scannt gut und arbeitet auch mit überschaubaren Druckkosten. Er ist aber ein eher gemächlicher Zeitgenosse.
Welcher Drucker ist empfehlenswert, wenn man nicht oft druckt?
Wer extrem selten druckt, ist bei der Tintentechnik falsch. Hier sind Laserdrucker die bessere Wahl. Diese arbeiten auch dann zuverlässig, wenn sie monatelang nicht im Einsatz waren.