Vierfache Schallgeschwindigkeit: Nasa plant ultraschnelle Passagierflieger
Erinnert ihr euch noch an die Concorde? Das legendäre Überschallflugzeug brachte seine Passagiere in nur dreieinhalb Stunden von London nach New York, da es mit doppelter Schallgeschwindigkeit über den Atlantik düste.
Die Nasa arbeitet nun an einem spektakulären Projekt, das die Concorde massiv in den Schatten stellen würde. Sie hat eine Studie in Auftrag gegeben, die ermitteln soll, ob Passagierflugzeuge mit bis zu vierfacher Schallgeschwindigkeit (Mach 4) fliegen können. Zum Vergleich: Die heutigen Passagierflugzeuge kommen laut ingenieur.de auf maximal 80 Prozent der einfachen Schallgeschwindigkeit, was rund 980 Kilometern pro Stunde entspricht.
Empfehlungen der Redaktion
Erste Ergebnisse der Studie liegen bereits vor: Demnach hat die Nasa 50 Routen ausgemacht, auf denen solche Geschwindigkeiten Sinn ergeben würden.
Diese sind nicht selbstverständlich, da es bestehende Gesetzgebungen zu beachten gibt. Aufgrund der hohen Lärmbelastung, die Überschallflugzeuge mit sich bringen, ist das Fliegen mit solchen Geschwindigkeiten in den meisten Ländern bisher nur über dem offenen Meer, und nicht über Land erlaubt.
In Zusammenarbeit mit Boeing und dem US-Luftfahrtunternehmen Northrop Grumman soll nun die zweite Entwicklungsstufe gezündet werden: den Lärmpegel solcher ultraschnellen Flugzeuge zu reduzieren. Bereits 2022 stellte die Nasa ein Projekt vor, bei dem die Schallmauer ohne Knall durchbrochen werden soll.
Mehrere Technologiestudien sollen jetzt die Machbarkeit dieses Projekts erforschen. Im Mittelpunkt stehen dabei vier Schlüsselbereiche: die Flugzeugstruktur (Zelle), das Antriebssystem, das Wärmemanagement sowie spezielle Verbundwerkstoffe, die den hohen Geschwindigkeiten standhalten können.
Wie groß die Herausforderung ist, der sich die Nasa mit diesem Projekt stellt, macht ein Blick in die bisherigen Geschwindigkeitsrekorde für bemannte Flugzeuge deutlich: Die Concorde hält immer noch den Rekord für Passagierflugzeuge mit rund Mach 2.
„Es gibt mehrere wichtige technische Herausforderungen, die angegangen werden müssen, um ein Hochgeschwindigkeitsfahrzeug zu ermöglichen“, sagte Mary Jo Long-Davis, Projektmanagerin für Überschalltechnologie bei der Nasa, dem Register. Während der Lärm kein so großes Problem darstelle, da sich das Projekt auf Meeresrouten konzentriere, seien Start- und Landegeräusche sowie die Emissionen in großer Höhe immer noch ein Problem, sagte Long-Davis.
Es gibt also noch einiges zu tun. Und es muss sich erst noch zeigen, ob das Projekt überhaupt in die Tat umgesetzt wird. Sobald weitere Ergebnisse vorliegen, werden die Projektpartner entscheiden, „ob sie die Forschung mit ihren eigenen Investitionen fortsetzen“, teilte die Nasa mit.