OpenAI will ChatGPT ins Klassenzimmer bringen
Das KI-System kommt bereits in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Während kritische Stimmen den Verlust von Arbeitsplätzen befürchten, betont Microsoft-Gründer Bill Gates immer wieder die positiven Aspekte von ChatGPT. Die Maschinen könnten künftig Routineaufgaben erledigen und die Menschen könnten sich auf die wichtigen Tätigkeiten ihres Jobs konzentrieren, so Gates.
Nun ermutigt OpenAI Lehrer:innen, ChatGPT im Schulunterricht einzusetzen. Das Unternehmen hat einen offiziellen Leitfaden namens „Unterrichten mit KI“ veröffentlicht, der Lehrkräften dabei helfen soll, ChatGPT im neuen Schuljahr sinnvoll zu integrieren.
Natürlich gibt es auch hier nach wie vor Bedenken über einen möglichen Missbrauch. In den letzten Monaten haben Lehrkräfte aus aller Welt den Verdacht geäußert, dass Schüler:innen ihre Aufsätze mit Hilfe von ChatGPT schreiben oder der KI Quizfragen stellen würden.
Um das Image des Systems im Bildungsbereich aufzubessern, hat OpenAI einige Anwendungsmöglichkeiten und Ideen für den Klassenraum ins Spiel gebracht.
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Der neue Leitfaden soll die Pädagog:innen mit allen Informationen ausstatten, die sie benötigen, um ChatGPT für ihre Arbeit im Klassenzimmer einzusetzen. Darin sind praktische Einstiegspunkte wie vorgeschlagene ChatGPT-Prompts sowie Hintergrundinformationen darüber enthalten, wie ChatGPT funktioniert.
Der Leitfaden präsentiert auch einige Beispiele aus der realen Welt, in denen Lehrer:innen ChatGPT mit ihren Schüler:innen verwenden, und zeigt, wie der Chatbot sinnvoll eingesetzt werden könnte. So soll der Chatbot Lehrkräften bei der Erstellung von Tests zugutekommen.
„Wenn Sie ChatGPT bitten, 5 Prüfungsfragen über elektrische Schaltungen zu erstellen, sind die Ergebnisse sehr originell. Sie können diese Ideen aufgreifen und sie nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten“, erklärte beispielsweise Fran Bellas, eine Professorin an der Universidade da Coruña in Spanien.
Und auch Schüler:innen könnten von der KI-Software profitieren. So könnte sie Sprachschüler:innen bei der korrekten Übersetzung sowie der Texterstellung helfen.
Obwohl das System bekanntlich nicht immer korrekte Fakten liefert, ist es grammatikalisch korrekt, selbst wenn es eigene Ideen entwickelt. Es gibt Berichte von Nicht-Muttersprachler:innen, die von dieser Funktion profitieren.
OpenAI zitiert auch Expert:innen, die behaupten, dass ChatGPT bei inszenierten Rollenspielen als Debattierpartner oder virtueller Gesprächspartner bei Bewerbungsgesprächen nützlich sein könnte.
So erklärte Dr. Helen Crompton, Professorin für Unterrichtstechnologie an der Old Dominion University, dass die Erkundung von Informationen in einer Gesprächssituation ihren Studierenden hilft, das Material mit zusätzlicher Feinheit und einer neuen Perspektive zu verstehen.
OpenAI gibt Lehrer:innen ebenfalls den Tipp, dass Schüler:innen ihre Arbeit und Entwürfe zeigen und ihre Interaktionen mit dem KI-Modell offenlegen sollen, um zu demonstrieren, dass sie nicht einfach nur blind nach Antworten fischen, sondern auf eine verantwortungsvolle Weise damit umgehen.
Das Ziel besteht darin, ihnen zu helfen, „die Bedeutung ständiger Arbeit an ihren originellen Fähigkeiten im kritischen Denken, Problemlösen und der Kreativität zu verstehen.“