Kaffeevollautomat im Test
Ohne ihren Kaffee kommen die Deutschen nur schwer aus. Im letzten Jahr stieg der Kaffeekonsum noch einmal um 500 Millionen Tassen jährlich. Ins Café gehen, muss man dazu längst nicht mehr und eine Baristaausbildung ist auch nicht nötig. Kaffeevollautomaten bereiten zahlreiche Kaffeevariationen auf Knopfdruck zu. Stiftung Warentest hat 8 Kaffeevollautomaten von 470 bis 1.300 Euro getestet.
„Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee“, das sehen immer mehr Deutsche so. Ergänzend zum Filterkaffee kommen deshalb auch immer mehr Kaffeevariationen auf den Tisch. Espresso und Cappuccino sind Mainstream, doch auch Americano, Flat White oder Cortado gelingen auf Knopfdruck, wenn ihr den richtigen Kaffeevollautomaten habt. Manche Geräte treiben es auf die Spitze und schaffen mehr als 20 verschiedene Zubereitungsarten. Doch die Geräte sind teuer und ihr solltet euch die Anschaffung gut überlegen. Stiftung Warentest (Ausgabe 01/2022) hat 8 Kaffeevollautomaten von 470 bis 1.300 Euro getestet.
Stiftung Warentest kocht im Labor nicht nur mit Wasser, sondern regelmäßig mit Vollautomaten Kaffee. Fazit: Die Maschinen werden immer ausgefeilter und deshalb wird das Testverfahren immer ein Stück optimiert. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal auch die Mahlwerke sowie Wasserfilter bewertet. Auch die Reparierbarkeit spielt eine Rolle. Wenn Fachbetriebe Bauteile der Maschinen einfach austauschen können, gibt es Pluspunkte, denn das ist gut für die Umwelt und schont euren Geldbeutel. Gute Geräte gibt es einige im Test, doch nicht alle Kandidaten überzeugen. Am Ende hängt die Entscheidung für die richtige Maschine an Preis und Details.
Contents
- 1 Kaffeevollautomaten im Test: Sieger bei Stiftung Warentest 2022
- 2 Testsieger Kaffeevollautomaten: De’Longhi PrimaDonna Soul (ECAM610.74.MB)
- 3 Preistipp Kaffeevollautomaten: Philips EP5447/90
- 4 Günstige Alternative: Siemens EQ.6 plus s300
- 5 Kaffeevollautomaten kaufen: Darauf solltet ihr achten
- 6 Kaffeevollautomaten: So viel bekommt ihr für euer Geld
- 7 Kaffeevollautomaten FAQ: Alles Wichtige kurz und knapp
Kaffeevollautomaten im Test: Sieger bei Stiftung Warentest 2022
Testsieger | Preistipp | Günstige Alternative | |
Produkt | De’Longhi PrimaDonna Soul (ECAM610.74.MB) |
Philips EP5447/90 | Siemens EQ.6 plus s300 |
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Preis (ca.) | 1.299 Euro (Alternate) | 599 Euro (Saturn) | 660 Euro (Amazon) |
Gesamtwertung bei Stiftung Warentest | gut (Note 1,9) | gut (2,1) | gut (2,2) |
Vorteile |
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Nachteile |
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Testsieger Kaffeevollautomaten: De’Longhi PrimaDonna Soul (ECAM610.74.MB)
Die mit Abstand teuerste Maschine gewinnt den Test. Die De’Longhi ECAM610.74.MB kostet aktuell rund 1.300 Euro (bei Alternate anschauen), dafür gibt es insgesamt die Note „gut“. Bei der Gerätezubereitung gibt es keine bessere Maschine, die Auswahl an Kaffeevariationen ist groß. Das Ganze lässt sich komfortabel über ein Touch-Display bedienen. Besonderheit: Ihr könnt auch einfach eine Kanne Kaffee zubereiten, praktisch, wenn viele Gäste auf einen Schlag kommen.
Die Milch schäumt der Testsieger sehr fein auf, die Getränke können einfach angepasst werden und Favoriten könnt ihr abspeichern. Der Mahlgrad lässt sich fein anpassen, insgesamt gibt es kein Gerät im Test, das sich leichter handhaben lässt. Kleine Schwächen gibt es aber: Der Wasserfüllstand lässt sich nur schwer einsehen und das Entkalken dauert satte 53 Minuten. Das können andere deutlich schneller.
Preistipp Kaffeevollautomaten: Philips EP5447/90
Dem Testsieger dicht auf den Fersten ist der Preistipp von Philips. Derzeit kostet er nicht einmal die Hälfte. Dafür liefert die Philipps EP5447/90 (bei MediaMarkt anschauen) eine starke Leistung mit ebenfalls guter Gesamtwertung ab. Gut bedienbar zeigt sich das Display. Die Getränke könnt ihr einfach anpassen und als Favoriten speichern. Milch wird sehr fein aufgeschäumt und der Schaum bleibt auch lange in Form. Auch angenehm, der erste Espresso kommt gleich schön heiß aus der Maschine, so soll es sein.
Mahlgrad und Temperatur könnt ihr bei der Philips-Maschine sehr einfach einstellen, viele Teile des Vollautomaten lassen sich außerdem in der Spülmaschine reinigen. Leider dauert das Aufheizen fast eine Minute und auch bei fachgerechter Zubereitung landen viele Spritzer am Gerät. Im Betrieb ist der Vollautomat vergleichsweise laut. Trotzdem kriegt ihr eine gute und gleichzeitig günstige Kaffeemaschine.
Günstige Alternative: Siemens EQ.6 plus s300
Eine weitere günstige Alternative mit guter Leistung ist die Siemens EQ.6 plus s300 (bei Amazon ansehen). Die Note liegt knapp hinter der des Preistipps. Das Display könnte heller sein und auch der Wassertank ist etwas zu eng konstruiert worden. Gut ist aber die Bedienbarkeit gelungen, sei es Auswahl oder Anpassung der Getränke, das ist alles gut gelöst.
Auch die Siemens-Maschine macht einen heißen ersten Espresso. Der Milchschaum wird darüber hinaus sehr fein und cremig geschäumt. Die Tester achten auch auf Kleinigkeiten, etwa ist der Bohnenfüllstand gut sichtbar und für die Reinigung lassen sich viele Teile in die Spülmaschine packen. Jedoch gibt es Ecken, an die man nicht so einfach rankommt beim Saubermachen.
Kaffeevollautomaten kaufen: Darauf solltet ihr achten
Mit einem Kaffeevollautomat bekommt ihr die Komplettausstattung für den heimischen Kaffeebedarf, dementsprechend teuer sind die Geräte. Das Killerkriterium sollte deshalb der Preis sein. Spielt Geld keine Rolle, kauft den Testsieger, auch wenn er das teuerste Gerät im Feld ist. Preisbewusste kriegen für 600 Euro den Preistipp, der dem Testsieger fast auf Augenhöhe begegnet. Achtet auf diese 5 Punkte:
- Geschwindigkeit: Eine Minute Aufheizzeit gilt schon als langsam bei den Vollautomaten. Zugegeben, es gibt andere Methoden, die für einen fertigen Kaffee deutlich länger brauchen. Trotzdem helfen flotte Maschinen dabei, auch bei mehreren Tassen schneller am Start zu sein. Das Gleiche gilt für Reinigung und Entkalken.
- Einstellungen: Die Standardeinstellungen sind selten optimal und die Geschmäcker sind ohnehin verschieden. Vollautomaten, die den Mahlgrad, Stärke und Volumen variieren können, sind vorteilhaft.
- Wasserfilter: Eine Filterpatrone liegt den Maschinen meist bei, damit das Wasser weicher wird. Damit müsst ihr weniger oft entkalken. Besonders der Preistipp hat einen sehr ergiebigen Wasserfilter.
- Milchschaum: Nicht alle Modelle im Test machen einen qualitativ hochwertigen Milchschaum. Das ist für viele Kaffeevariationen aber sehr wichtig.
- Reparatur: Lassen sich Maschinen leicht reparieren, könnt ihr sie länger nutzen und spart Geld im Vergleich zum Neukauf.
Kaffeevollautomaten: So viel bekommt ihr für euer Geld
Kaffeevollautomaten sind keine Mitnahmeartikel, denn selbst beim günstigsten Modell müsst ihr Pi-mal-Daumen mit 500 Euro rechnen. Aus diesem Grund solltet ihr genau auswählen und auch wirklich nur das Gerät kaufen, das in euer Budget passt und das eure Anforderungen erfüllt. Im Optimalfall leistet euch ein Kaffeevollautomat viele Jahre lang gute Dienste.
Der Testsieger ist der Königsweg, aber mit 1.300 Euro auch richtig teuer. Wer wirtschaftlich denkt, muss eigentlich beim Preistipp von Philips landen. Er kostet weniger als die Hälfte des Testsiegers und liegt fast auf Augenhöhe. Rund 600 Euro sind aber immer noch fällig. Das günstigste Modell im Test überzeugt aber nicht.
Spartipps für Kaffeevollautomaten
Ihr müsst nicht gleich so viel Vorlauf einplanen wie bei einem Autokauf, aber es lohnt sich, die Preise für euren Wunsch-Kaffeevollautomaten eine Zeit lang zu beobachten. Hinzu kommen Gutscheinaktionen, Rabatttage und Hersteller-Specials. Was auf jeden Fall sinnvoll ist: Kauft ein Gerät, das sich gut reparieren lässt. In dieser Disziplin überzeugen vor allem Testsieger und Preistipp. So relativiert sich auch der Anschaffungspreis.
So testet Stiftung Warentest Kaffeevollautomaten
Die wichtigste Aufgabe eines Kaffeevollautomaten ist es, guten Kaffee zu machen. Der Testpunkt „Getränkezubereitung“ ist deshalb mit 40 Prozent der wichtigste im Test. Dazu wird die Temperatur von Espresso und Cappuccino gemessen, der Mahlgrad und weitere Dinge. Fünf erfahrene Test beurteilen die Handhabung der Geräte. Das geht vom Einschalten der Geräte über die Zubereitung bis zur Reinigung. Die restliche Wertung bildet sich aus Sicherheit, Schadstoffen und Umwelteigenschaften.
Kaffeevollautomaten: Verlierer im Test
Nicht einmal der Testsieger konnte die Note „sehr gut“ schaffen, trotzdem gibt es einige gute Kaffeevollautomaten im Test. Doch es gibt auch Verlierer, wenn auch kleine. Die günstigste Maschine im Test, die Cecotec Power Matic-ccino Touch Serie 8000 Nera (bei Amazon anschauen) wackelt an verschiedenen Punkten im Test. Sie arbeitet träge, macht blasigen Milchschaum, verursacht hohen Putzaufwand und pumpt nach dem Entkalken sogar zu viel Blei in die Tasse. Da damit knapp die Trinkwasserverordnung verletzt wurde, gab es eine Abwertung. Der günstige Preis von 445 Euro ist also kein gut angelegtes Geld.
Kaffeevollautomaten reinigen
Von außen ist die Reinigung recht einfach erledigt. Nehmt einfach ein feuchtes Tuch und wischt über die Maschinen. Nicht ganz so einfach ist das Entkalken. Die meisten Modelle zeigen an, wenn das nötig ist, und genau dann solltet ihr die Maschine auch entkalken. Im Optimalfall ist dafür kein Blick ins Handbuch nötig, falls doch, unbedingt die Herstellerhinweise dazu beachten. Experten raten außerdem dazu, nach dem Entkalken öfter nachzuspülen und auch die ersten drei Tassen Kaffee in den Ausguss zu kippen.
Viele Teile der Vollautomaten können in den Geschirrspüler gepackt werden. Doch ganz ohne Hand anlegen geht es nicht. Manche Vollautomaten sind zu verwinkelt und erschweren die Reinigung.
Kaffeevollautomat richtig einstellen
Drückt nicht nur einfach auf den Knopf, mit den richtigen Einstellungen holt ihr noch besseren Kaffee aus den Maschinen.
- Mahlgrad: Der Mahlgrad ist in der Werkseinstellung meist zu grob. Das hat mehrere Auswirkungen, etwa einen zu laschen Espresso. Ein feiner Mahlgrad macht ihn kräftiger, was auch für Cappuccino empfehlenswert ist.
- Stärke: Die Espressostärke bestimmt über die Menge des gemahlenen Pulvers. Je mehr Pulver ihr verwendet, desto bitterer wird der Espresso. Je weniger, desto wässriger schmeckt er.
- Wassermenge: Im Test wurde festgestellt, dass die Vollautomaten oft zu viel Wasser zum Aufbrühen verwenden. Reduziert hier die Menge ein bisschen, das ist gut für Aroma und Crema.
Kaffeevollautomaten FAQ: Alles Wichtige kurz und knapp
Welche Kaffeevollautomaten sind die besten?
Der beste Kaffeevollautomat in diesem Test kommt von De’Longhi. Wer keine Kompromisse machen will, schlägt hier zu. Wichtig: Der Testsieger ist auch die teuerste Maschine im Feld. Der Preistipp von Philips kostet weniger als die Hälfte und ist fast genauso gut.
Welcher Kaffeevollautomat ist der Beste für Zuhause?
Alle Kaffeevollautomaten im Test richten sich an Privatnutzer. Andersrum kann man sagen, dass die getesteten Maschinen nicht für den professionellen Einsatz in Restaurants oder Kantinen geeignet sind. Zuhause, aber auch für kleine Büros oder einzelne Abteilungen in Firmen könnt ihr euch an Testsieger und Preistipp halten.
Welches sind die leisesten Kaffeevollautomaten?
Am leisesten im ganzen Testfeld brüht die Jura E8 Chrom 15363 (bei Otto ansehen) euren Kaffee auf. Doch dafür müsst ihr über 1.000 Euro hinblättern.
Welcher Kaffeevollautomat ist gut und günstig?
Das trifft am ehesten den Preistipp von Philips zu. Eine fast so gute Alternative kommt von Siemens.