Hype-KI-App zeigt, wie deine Kinder aussehen würden – was ist dran?
Schon seit 2019 kann man mit der Remini-App Handyfotos aufhübschen. Einen wahren Hype um die lösten allerdings in den vergangenen Monaten die KI-Funktionen aus. So konnten Nutzer:innen mit dem Alterungsfilter eine ältere Version von sich selbst erstellen.
Eine für Jobsuchende nützliche Funktion hat zuletzt einen Tiktok-Hype ausgelöst – nämlich die Möglichkeit, sich aus alten Fotos auf dem Smartphone im Handumdrehen schicke Bewerbungsfotos generieren zu lassen.
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Der t3n-Kollege Andreas Weck hat das KI-Feature getestet und befand, dass sich die Fotos durchaus sehen lassen könnten. Aber: „Es ist für das bloße Auge sofort sichtbar, dass es sich nicht um fotorealistisches, sondern eindeutig KI-generiertes Material handelt“.
Jetzt macht eine neue KI-Funktion der Remini-App von sich reden: das Gegenstück zum Alterungsfilter. Wer wissen will, wie das eigene Kind aussehen würde, kann die App mit Fotos von sich und Partner oder Partnerin füttern.
Nutzer:innen können wählen, ob die KI-App einen Jungen oder ein Mädchen generieren soll und ob das Kind gemeinsam mit Mutter oder Vater zu sehen sein soll. Das Ganze lässt sich natürlich auch mit Fotos von Prominenten ausprobieren.
Herauskommen tatsächlich überraschend gute Ergebnisse. So manche:r Nutzer:in entdeckt darin ein Stück von sich selbst. Wie das Bewerbungsfoto-Feature hat auch die Babylook-Funktion auf Tiktok Influencer:innen mit Hunderttausenden Follower:innen überzeugt.
Die Folge: Viele Nutzer:innen teilen auf Tiktok und in anderen sozialen Netzwerken in großer Zahl Fotos von sich und dem potenziellen eigenen Nachwuchs. Ähnliches war auch bei der Alterungsfunktion und den KI-generierten Bewerbungsfotos zu beobachten.
Nicht zuletzt der Hype der vergangenen Wochen sorgte dafür, dass die Remini-App laut NZZ im Google-Play-Store mittlerweile über 100 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Im Apple-Store war die App erfolgreicher als Metas Twitter-Rivale Threads – zu dessen Hochzeit Mitte Juli 2023, versteht sich.
Während die Ergebnisse die Nutzer:innen zu überzeugen wissen, stellt sich angesichts der zahlreichen hochgeladenen privaten Fotos die Frage nach der Sicherheit. Der Cyber-Security-Experte David Barton meint, dass Nutzer:innen zumindest vorsichtig mit der App umgehen sollten.
Die Ergebnisse seien „ein bisschen gruselig“, auf der anderen Seite aber natürlich auch „cool“, so Barton gegenüber dem US-TV-Sender ABC7. Dadurch sei es aber auch denkbar, dass man Bilder seiner künftigen Kinder „unbeabsichtigt an Leute weiter, die sie möglicherweise für böswillige Zwecke“ missbrauchen würden.
„Mein Bauch sagt, ich würde es nicht tun“, so Barton, der aber auch eingestand, dass er „etwas älter und konservativer“ sei als viele andere. „Wenn Sie es tun, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass es Risiken gibt“, so der Sicherheitsexperte.
Remini versicherte gegenüber ABC7, dass es den Schutz der Daten und der Privatsphäre seiner Nutzer:innen sehr ernst nehme. Das Unternehmen verfüge über „robuste Protokolle“, mit denen es sicherstelle, dass die Recht der Nutzer:innen geschützt würden.
Die App der italienischen Entwicklungsfirma Bending Spoons Apps kann man eine Woche kostenlos testen. Anschließend kostet die Remini-Nutzung 11,49 Euro pro Woche (iOS).