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Handy-Netze in Gefahr? Telekom-Chef setzt Deutschland Daumenschrauben an

Die Telekom betreibt Deutschlands am besten ausgebautes Handy-Netz. Doch um die Investitionen in die deutschen Netze steht es nicht gut, meint CEO Tim Höttges. Geht es nach ihm, müsste der Konzern bald die USA noch viel stärker in den Blick nehmen. Damit baut der Manager Druck auf die deutsche Regulierung auf.

Telekom-Chef: Deutscher Netzausbau nur auf Kosten der USA

Telekom-Chef Tim Höttges geht hart mit den Regeln ins Gericht, die ihm und seinem Konzern in Deutschland vorgesetzt werden. „Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, sehen wir uns gezwungen, unsere Chancen noch stärker im Ausland und damit vor allem in den USA zu nutzen“, so der Manager in Bonn (Quelle: n-tv).

Ihm zufolge verdiene die Telekom in den USA – dort gehört die Tochter T-Mobile US ebenfalls zu den größten Mobilfunkanbietern am Markt – pro Kunde das Dreifache des deutschen Pro-Kopf-Umsatzes. Das macht für die Telekom die Investitionen in das US-Geschäft attraktiver.

In Deutschland baut die Telekom derzeit weiter das 5G-Netz aus. Auch die Umstellung im Festnetz auf Glasfaser kostet Milliarden. Dazu kommen Höttges zufolge die Frequenzauktionen, bei denen der Staat alle vier bis fünf Jahre die verfügbaren Frequenzen in den deutschen Netzen neu versteigert.

Für den Telekom-Chef sind das „artifizielle Auktionen, die extrem viel Geld verschlingen, was hinterher irgendwo im Staatssäckel verschwindet, aber nicht in der Infrastruktur“. Unter den für ihn überregulierten Voraussetzungen in Deutschland seien andere Märkte deutlich attraktiver.

Noch investiere die Telekom zwar „patriotisch“ in ihrem Heimatland, doch das ist Höttges zufolge offenbar nicht in Stein gemeißelt. Vielmehr sei das überhaupt nur möglich, „weil wir die Bilanz von unserem amerikanischen Geschäft im Rücken haben – wir könnten nicht so viel investieren, wenn wir nicht den enormen Cashflow und die enorme Finanzstärke aus den USA hätten.“

Kampfansage der Telekom: Was heißt das für die Kunden?

Kunden der Telekom müssen wegen der Kampfansage von Höttges nicht um ihre Verträge fürchten. Der Konzern wird deswegen nicht Mobilfunk- oder Festnetzgeschäfte in Deutschland aufgeben. Theoretisch könnte sich ohne Investitionen in die Infrastruktur in Zukunft aber der Zustand der Netze – und damit der Service der Telekom – verschlechtern.

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Auch das ist aber unwahrscheinlich. Vielmehr will Höttges wohl Stimmung gegen die nächste Frequenzversteigerung machen, die für 2024 angesetzt ist. Noch ist umstritten, ob dabei erneut versteigert wird oder die Frequenzen zugeteilt werden sollen. Aus Sicht der etablierten Netzbetreiber wie Telekom, Vodafone und Telefónica/o2 wäre allerdings eine Verlängerung der aktuellen Frequenzen ohne große Ausgaben wünschenswert.

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