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Wieso die Domain eines kleinen Inselstaats durch die Decke geht

Anguilla, ein winzig kleiner Inselstaat in der Karibik, bekannt für seine Korallenriffe, weiße Strände – und seinen Domainnamen.

Seit den Neunzigerjahren ist Anguilla für die Vergabe von Internetadressen mit der Endung .ai an Einwohner:innen und Unternehmen, die Websites registrieren möchten, zuständig.

Bis vor Kurzem war der länderspezifische Domain-Name leicht zu übersehen. Aber dank des rasant ansteigenden Interesses an künstlicher Intelligenz, wird .ai nun zu einer begehrten Top-Level-Domain. Laut Bloomberg könnte Anguilla dieses Jahr bis zu 30 Millionen US-Dollar dank seiner beliebten Endung einnehmen.

Die ersten Länder erhielten 1985 ihre eigenen Top-Level-Domain-Namen (ccTLDs oder länderspezifische Top-Level-Domains). Darunter sind Domains wie .us (Vereinigte Staaten), .uk (Vereinigtes Königreich) oder natürlich .de (Deutschland).

Diese ccTLDs waren ursprünglich dazu gedacht, den Ländern eine eigene Präsenz im Internet zu geben, und wurden häufig von Websites verwendet, die sich auf das jeweilige Land oder die dortigen Einwohner:innen konzentrierten.

Im Laufe der Zeit haben bereits einige ccTLDs wie .tv für Tuvalu – ein Inselstaat im Pazifischen Ozean – eine neue Bedeutung und breitere Verwendungszwecke erhalten. Insbesondere, wenn ihre Abkürzungen für etwas anderes stehen: zum Beispiel .ai für „artificial intelligence“.

Infolgedessen haben sich bekannte Start-ups, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen, für Webadressen mit der Endung .ai entschieden. Dazu gehören auch Stability.ai oder Character.ai.




Umsatz steigt durch Domain-Registrierungen

Neben den Start-ups gibt es auch zahlreiche Websites, die auf .ai enden und ihre Besucher:innen zu auf KI-ausgerichtete Seiten ihrer Unternehmen weiterleiten, etwa Google.ai oder Facebook.ai.

Die Gesamtzahl der Registrierungen von Websites, die auf diese beiden Buchstaben enden, hat sich laut Vince Cate, der seit Jahrzehnten die .ai-Domain verwaltet, im vergangenen Jahr auf 287.432 verdoppelt.

Cate schätzt, dass Anguilla im Jahr 2023 bis zu 30 Millionen US-Dollar an Domain-Registrierungsgebühren einnehmen wird.




Preise für Domain-Namen variieren

Für Anguilla handelt es sich bei der Domain-Vergabe um ein großes Geschäft. Das Gebiet von Anguilla erstreckt sich auf über 35 Quadratmeilen, dort leben 20.000 Einwohner:innen. Die Wirtschaft hängt weitgehend vom Tourismus ab.

Die gestiegene Nachfrage nach Webadressen mit .ai-Endung sorgt für einen enormen Einnahmeanstieg. Der Preis für eine .ai-Domain kann, wie bei einer .com-Domain oder jeder anderen Art von Domain-Namen variieren.

Aber Registrierstellen wie Godaddy oder Namecheap müssen Anguilla einen Festpreis zahlen: 140 US-Dollar pro zweijähriger Domain-Registrierung. Laut öffentlichen Aufzeichnungen im Jahr 2021 hat Anguilla dadurch 7,4 Millionen US-Dollar eingenommen – der Betrag wird sich in diesem Jahr voraussichtlich mehr als verdoppeln.

Dies würde auch einen bedeutenden Prozentsatz des Bruttoinlandsproduktes des Territoriums ausmachen. Laut Cate habe man nicht mit ChatGPT gerechnet.

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