VW aus dem Schneider? ADAC spricht Klartext über E-Auto-Akku
Hat VW beim erfolgreichen Elektroauto ID.3 weniger Akku-Kapazität bereitgestellt, als der Hersteller versprochen hatte? Auf keinen Fall, meint der ADAC. Zuvor hatte es in Berichten geheißen, der ADAC hätte bei Prüfungen Unstimmigkeiten aufgedeckt. Statt die Gerüchte so stehen zu lassen, macht der Automobilclub jetzt reinen Tisch – und stellt dem ID.3 ein Spitzenzeugnis aus.
Neues Diesel-Gate für VW? Keine Spur von E-Auto-Schummelei laut ADAC
Die Berichte hatten das Zeug, zu einem ernsthaften Problem für die E-Autos von VW und den Konzern ingesamt zu werden: Angeblich sollte VW für den ID.3 eine Akku-Kapazität von maximal 77 kWh versprochen, dann aber viel weniger geliefert haben. Das sollten zumindest Ergebnisse von ADAC-Untersuchungen nahelegen, denen zufolge angeblich nur rund 69 kWh nutzbar waren.
Zunächst hatte die Wirtschaftswoche über die vermeintliche ID.3-Mogelpackung berichtet, anschließend auch die Bild Zeitung. Der ADAC selbst stellt jetzt klar: Aus Sicht der Tester gibt es an den Batterien des E-Autos von Volkswagen nichts zu beanstanden.
„Aussagen, wonach der ADAC fehlende Akku-Kapazität in Höhe von mehreren Kilowattstunden feststellte und daraus Verdachtsmomente ableite, weist der Mobilitätsclub zurück. In diesem Zusammenhang zu suggerieren, es könnte systematisch betrogen werden, lässt sich durch ADAC Tests nicht rechtfertigen“, erklärt der ADAC in einer Mitteilung.
Vielmehr seien die Experten des Autoclubs zufrieden mit den Ergebnissen ihrer Tests:
Fast 100.000 Kilometer haben die Ingenieure und Tester des ADAC Test- und Technikzentrum in Landsberg a. Lech bereits mit dem VW ID.3 zurückgelegt. Entgegen anderslautenden Berichten können sie dem Akku des VW ID.3 nach der Dauertest-Distanz einen guten Zustand bescheinigen: Die Batterie verfügt immer noch über eine Kapazität von 93 Prozent.
Weniger Akku-Kapazität beim ID.3? Das steckt hinter dem ADAC-Test
Aber wie lauten dann die Ergebnisse des ID.3-Tests vom ADAC, die offenbar für ziemliche Furore gesorgt haben? „Wir konnten eine minimale Differenz zwischen der angegebenen Nettokapazität und unserer Messung feststellen“, so die ADAC-Unternehmenssprecherin Katrin van Randenborgh über die Batterie des ID.3.
Zuletzt hat VW sei GTI-Branding auch fürs E-Auto-Zeitalter vorgestellt:
Doch sie stellt klar: „Die Differenz konnte gemeinsam mit den Entwicklern von VW aufgeklärt werden und beruht im Wesentlichen auf unterschiedlichen Messverfahren.“ Von einer Täuschung der E-Auto-Kunden kann demnach keine Rede sein. Mehr Details zu seinem Ausdauertest von E-Autos will der ADAC demnächst bekanntgeben.