Diese Milliarden-Startups wollen unsere Gesundheit revolutionieren
Weltweit wird die Luft auf dem Startup-Markt, bedingt durch die wirtschaftliche Lage, gerade dünner. Damit junge Unternehmen sich langfristig durchsetzen können, brauchen sie unter anderem Investor:innen, die neues Geld in das Geschäft geben. Im Rahmen des Themenspecials Health-Tech schauen wir natürlich auch auf die Startup-Szene in diesem Bereich. Welche jungen Unternehmen konnten bereits Milliarden einsammeln?
Mit Blick auf Deutschland ist die Antwort kurz: keins. Atai Life Science ist in unserem Ranking das Startup mit den höchsten Investitionen durch Geldgeber:innen, sie haben bisher gut 522 Millionen US-Dollar eingesammelt. Schauen wir uns in der Szene weltweit um, konnte die Alphabet-Tochter Verily bisher die größte bisherige Investitionssumme für sich verbuchen: 3,5 Milliarden Dollar. t3n stellt euch je die die fünf Startups vor, die weltweit und deutschlandweit seit ihrer Gründung das meiste Kapital durch Investor:innen einfahren konnten. Die Daten basieren auf Angaben der Plattform Crunchbase. Als Startups wurden Unternehmen definiert, die nicht länger als zehn Jahre bestehen.
Empfehlungen der Redaktion
1. Verily
Die Lücke zwischen der Forschung und der Versorgung schließlich – das will das US-amerikanische Startup Verily laut seiner Website. Eins seiner Projekte ist etwa die Schaffung einer Plattform für klinische Studien und Forschungsteilnehmer:innen. Gegründet wurde es 2015 in Süd San Francisco, Kalifornien – damals allerdings unter dem Namen Google Life Science. Das Forschungsunternehmen gehört noch immer zum Google-Konzern Alphabet. Bisher hat das Startup 3,5 Milliarden Dollar eingesammelt. Unter anderem Google investierte im September 2022 eine Milliarde Dollar.
2. Altos Labs
Diese Startup wurde ebenfalls in San Francisco, Kalifornien, gegründet, allerdings 2021: Altos Labs hat sich der Zellverjüngung gewidmet. Damit sollen nicht nur Krankheiten bekämpft, sondern auch Behinderungen, die im Laufe des Lebens auftreten, rückgängig gemacht werden. Über konkrete Therapien ist noch nichts bekannt. In der bisher einzigen Finanzierungsrunde gab ein:e Investor:in drei Milliarden Dollar – das war im Januar 2021.
3. Resilience
Für eine verbesserte Herstellung von Medikamenten will das Startup Resilience sorgen. 2020 in La Jolla, Kalifornien, gegründet stellt es End-to-end biopharmazeutische Mittel her. Das junge Unternehmen deckt dabei verschiedene Bereiche ab: Es beschäftigt sich mit Gen-Therapie, Zelltherapie und Impfungen. Innerhalb der bisherigen acht Investitions-Runden wurden insgesamt 2,6 Milliarden Dollar eingesammelt. Jüngst wurden bei einer Series-D-Runde im August 2023 100 Millionen Dollar generiert.
4. Bright Health Group
Das Gesundheits-Startup Bright Health Group wurde 2015 in Minneapolis, Minnesota, gegründet und ist auf Krankenversicherungen spezialisiert. Das Unternehmen will durch Datenanalyse die Entscheidung für eine Krankenversicherung vereinfachen. Die Zielgruppe für das Angebot sind im besonderen ältere Personen und Menschen, die derzeit im medizinische Bereich unterversorgt sind. Bisher wurden in sieben Finanzierungsrunden 2,5 Milliarden Dollar eingesammelt.
5. Roivant Science
Medizin und Technik für Patient:innen möchte Roivant Science bieten. Das Startup, 2014 in New York, im gleichnamigen Bundesstaat, gegründet, schaut bei der Medikamentenentwicklung auf die letzte Phase. In diesem Spätstadium wollen sie unter anderem durch technische Innovation Zeit und Geld sparen, was wiederum den Patient:innen zugute kommen soll. In sechs Finanzierungsrunden wurden bisher 2,3 Milliarden Dollar in das Startup investiert.
Das in München gegründete Startup möchte psychische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste und Schizophrenie heilen. Das „biopharmazeutisches Unternehmen in der klinischen Phase“, wie es auf der Website heißt, hat verschiedene Bereiche im Unternehmen: einer ist Innarisbio. Dieser Teil des Unternehmens ist auf die Entwicklung von Arzneimitteln spezialisiert. Atai Life Science hat bisher 522,1 Millionen Dollar in mehr als zehn Investitions-Runden eingesammelt. Das 2018 gegründet Unternehmen ist an der US-amerikanischen Nasdaq gelistet.
2. Patient 21
In Berlin 2019 gegründet will das Startup Patient 21 die Beziehung zwischen Patient:innen und Ärzt:innen digitaler gestalten – beginnend bei der Terminbuchung. Dafür kauft das Startup Praxen auf und integriert sie ihn ihr Patient-21-System. Die gekauften Praxen kommen dann auf die eigenen Technologieplattform, über die schließlich die Buchungen sowie die Datenverwaltung laufen. Bisher konnten insgesamt 187,9 Millionen Dollar eingesammelt werden, jüngst gaben in einer Series-C-Runde acht Investor:innen insgesamt 76 Millionen Dollar.
3. Ottonova
Vollversicherungen, Beihilfeversicherungen, Zusatzversicherungen: Beim Startup Ottonova aus München ist das Thema klar. Das Versicherungsunternehmen wurde 2015 gegründet und setzt auf eine digitale Plattform, um seine Angebote an die Kund:innen zu bringen. Ottonova ist laut der eigenen Website staatlich reguliert und beaufsichtigt, wie es bei Versicherungsunternehmen üblich ist. In sechs Finanzierungsrunden konnte das Startup bisher insgesamt 159 Millionen Euro einsammeln, zuletzt im September 2022 im Rahmen eines Series-F-Funding.
Das Münchener Startup Iomx Therapeutics ist im Bereich der Krebsbehandlung aktiv, es entwickelt seine Krebstherapeutika vor dem Hintergrund der „Krebs-Immun-Checkpoint-Therapie“. Damit wollen sie langfristig Möglichkeiten entwickeln, Krebserkrankungen zu bekämpfen, bei denen die gängige Immuntherapie nicht wirkt. 2016 gegründet konnte es bisher 105 Millionen Euro in zwei Runden bei Investor:innen einsammeln. Bei einem Series-B-Funding im Oktober 2021 investierten fünf Geldgeber:innen zuletzt 65 Millionen Euro.
5. Catalym
2016 im bayrischen Planegg gegründet beschäftigt sich das Biotech-Startup ebenfalls mit der Krebsbehandlung. Dafür setzt Catalym auf eine neue Immuntherapie. „Das führende Programm von Catalym, CTL-002, steht kurz davor, den klinischen Wirksamkeitsnachweis für mehrere solide Tumorindikationen zu erbringen“, heißt es auf der Website des Startups. Bisher konnte das Startup in drei Finanzierungsrunden insgesamt 100 Millionen Euro einsammeln – zuletzt gaben acht Investor:innen bei einem Series-C-Funding im November 2022 insgesamt 50 Millionen Euro.
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